Rezension: Bäng – die Geschichte des Universums

Rezension: Bäng – die Geschichte des Universums

Peter Scholl-Latour sagte einmal, man solle im Alter nur in Länder reisen, in denen man Kontakt mit jemandem habe, der alle Kontakte habe. Ich finde, er hat vollkommen Recht.

Allerdings bin ich in einem Alter, in dem ich denke, ich bin noch nicht "im Alter". Und deshalb reise ich auch gerne mal "drauf los". Manche Weltgegenden sind mir dadurch ziemlich vertraut geworden. Dazu gehört inzwischen auch ein Teil Namibias.

Und da geschah es neulich, dass ich mit einer interessanten Persönlichkeit ins Gespräch geriet. Ein resoluter Herr im besten Alter, desen Biographie sich hiermit zusammenfassen lässt:

In Thüringen geboren, in Südwestafrika (heutiges Namibia) aufgewachsen, Studium in Kapstadt und berufliche Tätigkeiten in Südamerika, Europa, Afrika und Australien. Er bezeichnet sich als "Reisevogel" und lebt unter anderem auf einer Insel im Nordatlantik. Er spricht zudem fünf Sprachen und hat in vier Sprachen publiziert.

Sie können sich denken, dass diese Persönlichkeit mein Interesse geweckt hatte und ich mich sehr freute, von ihm zum Frühstück eingeladen zu werden. Es wurde ein langes Frühstück, dass am frühen Nachmittag mit einigen frisch gezapften Bieren beendet wurde.

Vielleicht möchten Sie nun einwenden, schön und gut, lieber Vaupel, aber warum sollten Ihre Reisebekanntschaften für uns Leser/innen von näherem Interesse sein?

Gut gesprochen und danke für den Einwand - ich wollte gerade darauf zu sprechen kommen.

Und zwar hat besagte Persönlichkeit auch ein Buch geschrieben, das ich gerade mit Interesse gelesen habe. Und deshalb kann ich den Autoren auch mit Namen nennen: Siegfried Eckleben.

Das Buch hat den etwas sperrigen Titel:

"Bäng! Die Geschichte des Universums vom Urknall bis zur intelligentesten Form des Lebens auf Planet Erde und einige ihrer Eigenarten und Probleme"

mit dem Zusatz: "Erzählt für ganz normale Leute"

Wenn Sie auch wie ich als Kind gerne Sendungen wie "Löwenzahn" mit Peter Lustig oder "Sendung mit der Maus" geschaut haben sowie später dann "Was-ist-was"-Bücher verschlungen haben, dann könnten Sie ähnlich ticken wie ich.

Denn mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ganz einfach deshalb, weil es komplexe Themen relativ einfach (soweit das geht) aufbereitet - eben im Stil von "Was-ist-was"-Büchern.

Schließlich geht es hier zu einem großen Teil des Buches um kosmische Evolution. Das war ein Thema, an das ich mich bisher nicht herangewagt habe, meiner eigenen intellektuellen Begrenzung bewusst.

Bis ich an dieses Buch geraten bin. Denn da werden- nett geschrieben aus Sicht eines "Quarks" - Dinge wie Schwarze Löcher und Quasare oder RNS und DNS beschrieben.

Ich habe trotzdem nicht annähernd alles verstanden - nun aber einen sehr viel besseren Überblick zum Thema kosmische Evolution als vor der Lektüre des Buches.

 

Ein Teil des Inhaltsverzeichnisses

Die Kapitel zum Thema "organische Evolution" waren da schon bekannter. Da fand ich die Beschreibungen zum Thema Insektenstaaten äußerst faszinierend. "Wer steuert das Alles? Wer führt das Kommando?"

Ich erinnere mich daran, dass auch Star-Investor Charlie Munger einmal geäußert hatte, sich mit Büchern zum Thema Ameisen zu beschäftigen. In punkto Staatenbildung und effizientes Verhalten haben manche Insekten wie eben Ameisen oder Bienen uns Menschen einiges voraus.

Das Buch deckt den Zeitraum bis etwa zur Gegenwart ab. Das bedeutet natürlich auch, dass der Autor damit auch Themen wie "Religion gegen Wissenschaft" oder Überverschmutzung behandelt. Bei diesen Themen zeigt sich die subjektive Ansicht des Autoren deutlicher als bei rein deskriptiven Themen wie zum Beispiel aus dem Bereich der Entwicklungsgeschichte der Menschen. Das mag man gut finden oder nicht - ich persönlich mag es gerne, um an den Thesen des Autors meine eigene Meinung zu messen.

Leider war das Buch (bisher) kein großer Verkaufsschlager - was auch bedeutet, dass das Lektorat einiges zu wünschen übrig lässt. So habe ich doch einige Rechtschreibfehler entdeckt und manche Seiten waren "Bleiwüsten".

Die Illustrationen im Buch hingegen fand ich auflockernd und stimmig.

Insgesamt bereitete die Lektüre des Buches mir intellektuellen Lesegenuss:

Siegfried Eckleben: Bäng! Die Geschichte des Universums

Eine kostenlose Leseprobe finden Sie bei Interesse unter diesem Link.

Angenehme Lektüre!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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