ikigai Leadership

ikigai Leadership

Wenn es um die Frage nach dem "Sinn des Lebens" ging, war früher meine Standard-Antwort: Der Sinn des Lebens kann wohl kaum sein, danach zu suchen.

Inzwischen (man ist älter und weiser bzw. körperlich verbrauchter und abgebrühter geworden) sehe ich das etwas differenzierter.

So habe ich vor einiger Zeit das japanische Konzept des IKIGAI kennen- und schätzengelernt.

Und als ich dann sah, dass im von mir geschätzten Wissenschaftsverlag WILEY eine Neuheit namens "ikigai Leadership" erschien, habe ich ich an die Lektüre dieses Buches gemacht. Der Untertitel: "Die japanische Methode zum sinnvollen Führen und langen Leben".

Das mit dem "langen Leben" ist vielleicht etwas zu viel versprochen. Oder doch nicht? Jedenfalls sollen auf den Okinawa-Inseln - wo relativ viele Bewohner/innen das ikigai-Konzept befolgen - auffallend viele sehr alte Menschen leben.

Worum geht es eigentlich beim Ikigai-Konzept? Ich würde es so auf den Punkt bringen:

Ikigai ist ein japanisches Konzept, das gewissermaßen den Sinn des Lebens zusammenfasst...oder genauer gesagt: Den Weg zu einem erfüllten Leben zeigt.

Dazu gilt es, vier Zentrale Elemente in Einklang bringen:

  1. Das, was man liebt (Leidenschaft)
  2. Mit dem, worin man gut ist (= Talent)
  3. und dem, was die Welt braucht (= Mission)
  4. sowie dem, wofür man bezahlt werden kann (= Beruf)

Wenn eine Tätigkeit gefunden wird, die das vereint, so ist es das persönliche Ikigai.

Die Stärke des Buchs liegt nun darin, dieses auf ein Individuum ausgerichtetes Konzept auf einen Unternehmenslenker zu übertragen (und natürlich auch auf eine Unternehmenslenkerin).

Dazu wird für meinen Geschmack etwas zu langatmig nochmal die 4 Bereiche des Ikigai durchgegangen und versucht, zu schauen, wo das auf Manager-Ebene berücksichtigt werden kann. Da bleibt es mir manchmal ein wenig zu abstrakt.

Da gefallen mir die konkreteren Abschnitte - die folgen - besser. Denn da geht es um weitere Konzepte, die das unterstützen, wie Kaizen (kleine Schritte, große Veränderung). Oder "Shoshin" (Loslassen und Anfängergeist).

Auch die Wichtigkeit des Delegierens wird betont, womit der Autor meiner Einschätzung zu folge völlig Recht hat.

Mein Fazit: In der ersten Hälfte für meinen Geschmack etwas zu langatmig und teilweise zu abstrakt, der andere Teil des Buchs hat mir aber sehr gut gefallen. Insofern durchaus Daumen hoch meinerseits für:

André Daiyu Steiner: ikigai Leadership

Eine kostenlose Leseprobe finden Sie bei Interesse unter diesem Link.

Angenehme Lektüre!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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