Krebszellen mögen keine Sonne

Krebszellen mögen keine Sonne

Wenn es um gut verständliche und kompakte Ratgeber zu Gesundheitsfragen geht, greife ich gerne auf das Angebot des kleinen, aber feinen Mankau Verlags zurück.

Als ich mitekam, dass dort das bekannte "Krebszellen mögen keine Sonne" in neuer (= inzwischen 5., überarbeiteter) Auflage erschienen ist, las ich diese Neuerscheinung umgehend. Hier meine Anmerkungen dazu:

Die Kernbotschaft des Buches wird sehr schnell klar und der Titel bringt es auch schon auf den Punkt:

Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen

Dazu zitieren die beiden Autoren zunächst eine Unmenge an Studien / Forschungsergebnissen, die ihre These stützen.

Sie gehen dabei auch auf mögliche Einwände ein.

Ein Beispiel: Wenn Vitamin D - und damit Sonnenstrahlung, UVB-Strahlung B - so gesund ist, wieso fördert sie dann auch Hautkrebs?

Die Autoren verweisen auf Paracelsus mit dem bekannten Lehrsatz

"Die Dosis macht das Gift".

Außerdem haben sie einige Karten im Buch, die sehr aussagekräftig sind. So nimmt demnach die Häufigkeit von Hautkrebs bei Menschen nicht etwa zu, je näher man sich dem Äquator nähert - sondern ab.

Ich persönlich bin bei solch monokausalen Ansichten durchaus etwas vorsichtig.

Denn gerade die menschliche Gesundheit ist so komplex - da klare Ergebnisse von einem Faktor abhängig zu machen, finde ich schwierig.

Beispiel Sonne/Äquator etc.: Aus eigener Erfahrung weiß ich aus Afrika, dass in weiten Regionen auch die Lebensumstände anders sind und z.B. die Ernährung tendenziell gesünder ist (mehr "Biofleisch" statt Massentierhaltung, mehr Bewegung, etc. pp.)

Zudem spielt vielleicht auch die Pigmentierung der Haut eine Rolle?

Aber das sind nur meine unmaßgeblichen Gedanken eines Nicht-Mediziners. Wenn ein Buch es schafft, mich zum Nachdenken anzuregen, hat es schon eine wichtige Aufgabe erfüllt. Und das ist hier definitiv der Fall!

Letztlich kann ich nicht beurteilen, wie richtig die Autoren liegen. Gemäß der zahlreichen zitierten Studien / Forschungsergebnisse gibt es jedenfalls durchaus einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Höhe des Vitamin D-Spiegels und dem Tumor-Wachstum.

  • Es geht auch nicht um exzessives Sonnenbaden, sondern um Exposition des Körpers gegenüber der Mittagssonne, vielleicht 15 Minuten...
  • ...und das klingt für mich machbar und einen Versuch wert, auch ohne Krebserkrankung.

Hilfreich ist es da, vielleicht zu Beginn des Frühlings und zu Ende des Sommers den eigenen Vitamin D-Spiegel bestimmen zu lassen.

Hier geben die Autoren konkrete Tipps, ab wann ein Supplement sinnvoll sein könnte, falls der Vitamin D-Spiegel zu gering ist.

Was ich etwas bemängele beim Buch, ist die Tatsache, dass einige zitierte Studien / Forschungergebnisse doch etwas älter sind, ein Großteil stammt aus dem Zeitraum 2000 bis 2010. Das ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass die 1. Auflage 2010 erschienen ist.

Insgesamt ein Daumen hoch meinerseits für:

Prof. Dr. med. Jörg Spitz / William B. Grant, Ph. D.: Krebszellen mögen keine Sonne

Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie bei Interesse unter diesem Link.

Angenehme Lektüre!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Ich danke dem Mankau Verlag dafür, dass ich das folgende interessante Interview mit einem der beiden Autoren von "Krebszellen mögen keine Sonne" hier wiedergeben darf.

Ihr Ratgeber „Krebszellen mögen keine Sonne“ erschien erstmals vor fünfzehn Jahren und liegt nun in fünfter, aktualisierter Auflage vor. Was hat sich inzwischen in der Vitamin-D-Forschung getan, und was können die Leser Neues erwarten?

Prof. Dr. Spitz: Eine ganze Menge! Bevor ich darauf zu sprechen komme, möchte ich jedoch auf eine andere, ebenso wichtige Feststellung verweisen: So gut wie keine der damaligen Aussagen zur Bedeutung von Vitamin D musste inzwischen widerrufen werden! Sogar das alte Ammenmärchen, dass Vitamin D zu Nierensteinen und Gefäßverkalkungen führt, wurde durch eine umfangreiche Metaanalyse endgültig zu den Akten gelegt. Ferner ist es der „Vitamin D-Community“ gelungen, seit der ersten Veröffentlichung dieses Buches im Jahr 2010 den Vitamin-D-Spiegel in der Altersgruppe ab etwa 50-60 Jahren deutlich zu erhöhen: bis 2017 um 40 % und – ganz aktuell auf der Basis noch unveröffentlichter Daten – bis zum Jahr 2023 um weitere 35 %. Damit liegt in diesem Alterssegment der mittlere Vitamin-D-Spiegel mit 34,7 ng/ml erstmals oberhalb des Referenzwertes von 30 ng/ml! Wer hätte das vor 15 Jahren gedacht!

Mittlerweile bestätigt die Forschung die Bedeutung von Vitamin D für nahezu alle wichtigen Körperfunktionen: das Immunsystem, die Tumorentstehung, die Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, das zentrale Nervensystem und weitere Organsysteme. Welche Erkenntnisse halten Sie für besonders bahnbrechend?

Prof. Dr. Spitz: Es gibt zwei ganz wichtige Botschaften: Zum einen hat das deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg – eines der bedeutendsten Institutionen der Mainstreammedizin – durch eine umfangreiche Analyse internationaler Publikationen festgestellt, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin D rund 30.000 Krebstote jährlich verhindern könnte, wenn die Menschen ab dem 50. Lebensjahr täglich Vitamin D einnehmen! Der zweite Aspekt ist die Hochdosis Vitamin D (entsprechend den Vorgaben des Coimbra-Protokolls) für die erfolgreiche Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie der Schuppenflechte und der Multiplen Sklerose. Da das Immunsystem auch ganz wesentlich an der Entstehung und Ausbreitung bösartiger Tumoren beteiligt ist, gehe ich davon aus, dass sich die zuvor beschriebenen positiven Auswirkungen auf die Zahl der jährlichen Krebstoten durch eine konsequente Supplementation (täglich, ausreichend hoch dosiert und mit den auch im Buch beschriebenen Co-Faktoren) weiter verbessern werden.

In Anbetracht der katastrophalen Langzeitfolgen der Corona-Pandemie haben Sie ein Kapitel zum positiven Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem ergänzt. Wie bewerten Sie die Möglichkeiten der Prävention und Therapie von Long- bzw. Post-Covid-Erkrankungen mithilfe von Vitamin D? 

Prof. Dr. Spitz: Ich habe bereits zu Beginn der Pandemie in einem Video auf YouTube darauf hingewiesen, dass ein regelrechter Vitamin-D-Spiegel ein hervorragender Schutz vor Virusinfekten ganz allgemein ist. Angesichts der massiven Diskriminierung aller abweichenden Meinungen durch die „Pandemie-Betreiber“ habe ich dann jedoch die Klappe gehalten! Wie inzwischen die extensive internationale Literatur zu diesem Thema zeigt, habe ich mit meiner Aussage seinerzeit richtig gelegen. Leider ist das Thema Post-/Long-Covid- und auch Post-Vak-Erkrankungen (die es ja offiziell nicht gibt) nicht mit Vitamin D alleine abzuarbeiten. Die produzierten Spike-Proteine (sowohl des Designer-Virus als auch des Impfstoffs) können praktisch alle Organe schädigen und sind (bislang) nur schwer zu bekämpfen.

 Woher bekommt man eigentlich ausreichend Vitamin D? Und was ist zu tun, wenn man die Sonne nicht verträgt oder Angst vor Hautschädigungen hat?

Prof. Dr. Spitz: Die von der Sonne beschienene Haut ist die primäre Quelle für das Sonnenhormon. Allerdings klappt das in unseren Breiten nur zwischen April und September, wenn die Sonne ausreichend hoch steht. Dies gilt auch im Sommer nur für die Zeit zwischen 11 und 14 Uhr. Je mehr Haut der Sonne ausgesetzt wird (ohne Kleidung und Sonnencreme), desto mehr Vitamin D wird produziert. In der Badehose schafft man(n) so locker 15.000 IE in 20 bis 30 Minuten. Dann kann man das Sonnenbad beenden, da zusätzliche Zeit keine zusätzliche Vitamin-D-Bildung bewirkt bzw. vorhandenes Hormon wieder zerstört wird. Wer Angst vor schrumpeliger Haut oder Hautkrebs hat, der kann pharmakologisch hergestelltes Vitamin D einnehmen, so wie es seit Jahrzehnten bereits zur Vorbeugung der Rachitis bei Kindern gemacht wird. Nur die Dosis muss halt für Erwachsene bzw. an das Körpergewicht angepasst werden.

Das Sonnenhormon Vitamin D hat sowohl eine heilende als auch vorbeugende Funktion bei einer Vielzahl von Krankheiten. Welche sind dies zum Beispiel?

Prof. Dr. Spitz: In der Tat liegt die Stärke von Vitamin D gerade in der Vermeidung von chronischen Krankheiten. Dies gilt für alle entzündlichen Prozesse von Rheuma über die Psoriasis bis zu entzündlichen Darmerkrankungen, für die Entwicklung bösartiger Tumore vom Malignen Melanom bis zum Brust- und Darmkrebs und für praktisch alle Erkrankungen des Gehirns von der Multiplen Sklerose bis zur Demenz.

 Sie beschreiben die paradoxe Situation, dass die UV-Strahlen des Sonnenlichts einerseits Hautkrebs verursachen können, andererseits die Produktion von Vitamin D anregen, das u. a. vor Krebs schützt. Wie ist das zu verstehen und was ist dann die richtige Dosis für Sonne?  

Prof. Dr. Spitz: Der Schlüssel zum Verständnis ist die altbewährte Regel: „Die Dosis macht das Gift.“ Der weiße Hautkrebs (z. B. das Basaliom) entsteht vor allem im Gesicht, wenn dieses zu viel und zu häufig von der Sonne bestrahlt wird. Deswegen sollte man auch, entgegen der landläufigen Empfehlung, eben nicht das Gesicht in die Sonne halten, um Vitamin D herzustellen, sondern andere Körperstellen, die sonst eher keine Sonne bekommen. In der Regel reicht es, etwa zwei- bis dreimal pro Woche die Arme und Beine für 15 bis 20 Minuten der Sonne auszusetzen – aber um die Mittagszeit und nicht morgens oder abends, wenn die UV-Strahlung zu gering ist. Will oder muss man länger in der Sonne bleiben, ist ein Sonnenbrand zu vermeiden. Dazu ist Kleidung besser geeignet als Sonnencreme, da letztere aus chemischen Substanzen besteht, die ebenso wie ihre unter Sonneneinwirkung entstehenden Reaktionsprodukte von der Haut aufgenommen werden und den Körper belasten.

Sie verstehen Vitamin D auch als Schlüssel zu einem „artgerechten Lebensstil“ und einer ganzheitlichen Gesundheitskultur. Was ist darunter zu verstehen, und welche Reformen des Gesundheitssystems sind dafür erforderlich?

Prof. Dr. Spitz: Als ich vor rund 20 Jahren begann, mich um die Prävention zu kümmern, waren nur wenige Lebensstilfaktoren bekannt, die benötigt wurden, um die Entwicklung von chronischen Krankheiten zu verhindern. Seit der Entdeckung der Epigenetik vor rund 15 Jahren hat sich gezeigt, dass der menschliche Körper nicht von seinen Genen, sondern epigenetisch von dem Milieu, in dem er lebt, d,h. von den vielfältigsten Faktoren seiner Umwelt, gesteuert wird. Entsprechend ist die Erhaltung unserer Gesundheit kein exklusives Thema der Medizin, sondern eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, diese evolutionären Voraussetzungen (wieder) für ihre Mitglieder zu schaffen.

Seit vielen Jahren arbeiten Sie am Konzept der „Spitzen-Gesundheit“, das seit 2025 in einer eigenen Stiftung fortgeführt wird. Welches Ziel haben Sie sich damit gesetzt, und was sind die aktuellen Projekte?

Prof. Dr. Spitz: Das Konzept der „Spitzen-Gesundheit“ und das im vergangenen Jahr gegründete „Haus der hellen Köpfe“ als Plattform für eine neue Gesundheitskultur sind meine Konsequenzen aus den zuvor beschriebenen Forschungsergebnissen. Da der einzelne Mensch sich schwertut, in dem aktuellen gesellschaftlichen Milieu gesund zu bleiben (oder wieder zu werden), bedarf es einer geballten Interessenvertretung, einer Lobby für die Gesundheit in unserer Gesellschaft. Mit diesem „Gesundheitsclub“ (vergleichbar dem ADAC für die Autofahrer) wird es möglich sein, die erforderlichen Voraussetzungen für eine verbesserte und nachhaltige Gesundheit in der Bevölkerung zu schaffen. Es gilt, den Jahren Leben zu geben und nicht dem Leben zusätzliche Jahre (in reduzierter Lebensqualität, wie dies derzeit der Fall ist) hinzuzufügen. Daher sind alle Personen und Institutionen in unserer Gesellschaft aufgerufen, am Bau des „Hauses der hellen Köpfe“ mitzuwirken!

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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