Zeitreise in die 1990er im Jahr 2025

Zeitreise in die 1990er im Jahr 2025

Heute gelang es mir, per Zeitreise in die 1990er zu gelangen. Hach, was war das schön.

Damals war man noch jünger, aber nicht völlig naiv.

Exakt heute hatte ich zwischenzeitlich exakt dieses Gefühl, dieses Umfeld...

Und das kam so:

Ich fuhr zur Hauptversammlung (HV) der "Arn. Georg AG" in Neuwied am schönen Mittelrhein.

Denn da fand die HV noch "mit Präsenz" statt.

Ich trug dort nicht nur zur Senkung des Altersdurchschnitts bei, sondern freute mich auch an einem Poster des bis 30.6.2025 Vorstandsvorsitzenden, welches geschätzt in den 1990ern entstanden war.

Die Anwesenden bestanden zu einem bedeutenden Teil aus Pensionären des Unternehmens und einem adligen Großaktionär. Herrlich.

Im Ort selber mit teilweise morbidem Charme hatte ich noch das Gefühl des "draußen nur Kännchen" von Ausflügen mit meiner Großmutter. Vielleicht war es also auch ein 1980er Charme, bin mir da nicht so sicher.

Mit anderen Worten: Eine persönliche Zeitreise - dank Ihnen. Denn ich habe für "Ethische Rendite" einen Bericht zur Hauptversammlung dieser Aktiengesellschaft verfasst. So geschehen am 26. August 2025, HV der "Arn Georg AG" in Neuwied am Rhein.

Vielleicht von Interesse für Sie. Hier mein Bericht:

Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung (HV) der Arn. Georg AG fand im Belegschaftsraum der AGO-Gruppe in Neuwied am Rhein statt.

Der Veranstaltungsort hatte eher rustikalen Charme, um es so zu formulieren – hier eine Impression vom Gelände:

Die Veranstaltung fand mit „physischer Präsenz“ statt. Erfreulich, finde ich.

Beginn war gegen 11:00 Uhr. Anwesend waren ca. 30 Aktionäre/innen.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats Herrn Diplom-Volkswirt Jürgen Kämpf und den üblichen Formalia erteilte dieser dem neuen Alleinvorstand Marc Heister das Wort.

Dann zum Bericht des Vorstands:

Der Alleinvorstand Herr Heister stellte sich zunächst einmal selbst vor, da er seit 1.9.2024 im Vorstand ist und sich noch nicht allen Aktionären vorgestellt hat. Er hat einen technischen Berufshintergrund (Metall), verheiratet, zwei Töchter. Er dankte seinem Vorgänger Herrn Györy, der als Gast anwesend war.

Er hat einen doppelten Blick, da er auch Geschäftsführer beim größten Mieter der AGO ist. Seine Aufgabe im operativen Bereich sieht er, die bestehenden Liegenschaften mit Augenmaß zu pflegen, damit die AGO weiter verlässlicher Partner für Mieter und Mieter bleibt.

Die Zusammensetzung der AGO Gruppe ist bekannt, die hat sich zuletzt 2018 geändert.

Seit 2018 gab es keine Änderung an der Struktur der Arn. Georg AG (damals Kauf 100% der Anteile an der AGO Energietechnik GmbH).

Seit 2018 besitzt die Arn. Georg AG drei Beteiligungen mit jeweils 100% Beteiligung:

  1. AGO Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH, Eigenkapital ca. 1,1 Mio. Euro
  2. AGO Zweite Immobilienvermietungs GmbH & Co. KG, EK ca. 4,2 Mio. Euro
  3. AGO Energietechnik AG Eigenkapital ca. 0,1 Mio. Euro

Diese Töchter beschäftigen keine Mitarbeiter, sondern Mitarbeiter der Arn. Georg AG oder externe Dienstleister führen die notwendigen Arbeiten durch. Arn. Georg AG hat 6 Angestellte, auch für Buchführung etc. pp., darunter Prokurist Thomas Sprengart). 2024 erhielt Arn. Georg AG für geleistete Dienstleistungen rund 700.000 Euro. Wir sind zurückgekehrt zur Grundsituation vor ca. 25 Jahren, als die Mutter Personal und Dienstleistungen für alle Tochterunternehmen bereitgestellt hat.

Vorstand möchte detaillierte Beschreibung der Gesellschaften "ersparen" und verweist auf den Geschäftsbericht 2024.

Zum Aktienkurs: Der hat sich zuletzt positiv entwickelt. Das spiegelt die positive Entwicklung des Unternehmens wider. Nationale und internationale Ereignisse wie die Ukraine-Krieg hatten keinen signifikanten Einfluss. Unbestritten sei, dass der Klimawandel an Bedeutung gewinnen werde. Wir verfolgen die Entwicklung der AGO Stahlbau GmbH. Die sind seit ca. 20 Jahren der größte und verlässlichste Mieter.

Die Tochter AGO Energietechnik GmbH betreibt ein Pufferlager für die AGO Stahlbau GmbH. 2005 drohte noch Insolvenz der gesamten AGO Gruppe, danach gab es Sanierung und das wurde realisiert.

Die Tochtergesellschaften vermieten ihre Immobilien weiterhin erfolgreich, die Töchter arbeiten weiterhin alle profitabel. Die AGO Energietechnik GmbH steht in Gewinnabführungsvertrag mit der Arn. Georg AG.

Die Arn. Georg AG hat ihr Eigenkapital per Ende 2024 auf 4,01 Mio. Euro erhöht. Jahresüberschuss 308.000 Euro.

Die „AGO Zweite Immobilienvermietungs GmbH & Co. KG“ hat höheren Gewinn (Jahresüberschuss) als geplant erzielt, bei ca. 291 T Euro. Das Eigenkapital blieb unverändert, da die Ergebnisse komplett an die Mutter verteilt (= ausgeschüttet) werden. Das ist eine sehr wertvolle Beteiligung.

Die Arn. Georg AG hat seit 2009 immer Jahresüberschüsse realisiert. Rückblick: Nach mehr als 25 Jahren wurde 2021 beschlossen, die Betriebsrenten um 2% zu erhöhen.

Das Grundkapital ist eingeteilt in 300.000 Stückaktien und sie werden jetzt auch (endlich) in Globalsammelurkunde verwahrt. Entweder „Girosammelverwahrung“ – sonst gibt es keine Ausschüttung. Wir haben mit Begleitung eines Kreditinstituts das erfolgreich vorgenommen.

Weg zum WC führte durch diese Halle

Gewinnvortrag profitiert von den Gewinnvorträgen der vorigen Jahre. Zum aktuellen Gewinnverwendungsvorschlag: Es sollen 105.000 Euro für die Ausschüttung einer Dividende von 0,35 Euro je Aktie verwendet werden. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt aktuell ca. 4,01 Mio. Euro.

Und die Erwartungen? Eine zutreffende Bewertung der Ergebnisse der Arn. Georg AG ist nur mit Blick auch auf die Tochtergesellschaften möglich. Die AGO-Gesellschaften für 2025 sehen folgende Ergebnisse vor:

  • AGO Verwaltung plant mit 52 T Euro Jahresüberschuss.
  • AGO Zweite Immobilien (…) plant mit 259 T Euro Jahresüberschuss.
  • AGO Energietechnik GmbH plant 156 T Euro Jahresüberschuss
  • Arn. Georg AG setzt auf planbaren Gewinn von 176 T Euro.

Aktuell haben wir nahezu Vollvermietung der eigenen Flächen. Es gibt noch Büros, die vermietet werden sollen, da soll 2025 noch einiges investiert werden in diese Immobilien.

Chancen und Risiken: Krieg in der Ukraine. Die kontinuierliche weitere Entschuldung hat Priorität für den Vorstand. Die Realisierung des erneuten Jahresüberschusses und die Erhöhung des Eigenkapitals und Abwicklung der noch verbliebenen Belastungen (Altlasten) stehen auf der Agenda. Unsere Liegenschaften wollen wir weiterhin erfolgreich vermarkten. Wir suchen auch nach Entwicklungsmöglichkeiten und möglichen Kooperationen.

Risiken: Veraltete Liegenschaften. Altes, unüberschaubares Wasser- und Leitungsnetz (kleine Undichtigkeiten).

Ggf. Probleme der Mieter aufgrund der steigenden Energiepreise. Wir gehen dennoch davon aus, dass die wirtschaftliche Lage der Arn. Georg weiterhin positiv ist. Hauptziel ist die weitere Stabilisierung, kontinuierliche Durchführung der anstehenden Renovierungsaufgaben. Suche nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Die Liquidität ist 2025 sichergestellt, auch wenn wir dieses Jahr Dividende zahlen.

Die Grundlage der bisherigen Entwicklung ist auch die positive Zusammenarbeit mit AGO Stahlbau GmbH. Ich erinnerte mich an eine Aussage des Vorstands bei einer vorigen HV, ich zitiere:

"Was sich nicht wegbewegt, das vermietet Herr Sprengart" (= Prokurist), so Herr Györy.

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Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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