Grüne Hausapotheke für Hunde

Grüne Hausapotheke für Hunde

Eine Anmerkung vorab: Sofern Sie keine Hunde mögen und auch keinen Hund besitzen (bzw. er sie), ist dieser Beitrag für Sie wahrscheinlich uninteressant. Denn es geht hier um das Thema "Hunde".

Sie fragen sich nun vielleicht, was eine Besprechung der Neuerscheinung "Grüne Hausapotheke für Hunde" hier bei "Ethische Rendite" zu suchen hat.

Als christlich geprägter Investor kann ich als Antwort schlicht und einfach den Heiligen Franz von Assisi zitieren:

Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.

Und so ist es. Da ich zudem seit einigen gesundheitlichen Problemen auf die eigene Gesundheit achte - auch bei der Ernährung - und das im Blog einige Male thematisierte, habe ich inzwischen eine Abteilung in meinem Buchregal für die Gesundheits-Ratgeber des Mankau Verlags reserviert.

Denn da gefällt mir bereits das Format: Klein, handlich, fester Einband, gute Lesbarkeit und hoher Nutzwert. Was will man/frau mehr von einem Ratgeber?

Und so geschah es, dass ich auch auf diese Neuerscheinung des Mankau Verlags aufmerksam wurde:

Dr. Dorina Lux: Grüne Hausapotheke für Hunde

Denn wieso nicht auch dem eigenen geliebten Vierbeiner wichtige Nährstoffe oder Heilmittel in Form von lokal vorkommenden Heilpflanzen zukommen lassen? Da gibt es übrigens keine "Lieferengpässe und Produktionsstopps", da sie bildlich gesprochen vor unserer Haustüre wachsen (vielleicht nicht vor einem Hochhaus in Berlin-Marzahn).

Die Autorin ist Veterinärmedizinerin und damit vom Fach. Kurz gesagt geht es in der interessanten Neuerscheinung um die Verwendung von regionalen Heilpflanzen beim Patienten "Hund".

Der Blick ins Inhaltsverzeichnis (Quelle: Verlag)

Wohlgemerkt: Es geht hier nicht darum, bei Krankheiten des Hundes den Besuch beim Tierarzt zu ersetzen. Es geht stattdessen darum, mit natürlichen Heilkräutern bei kleineren Dingen wie Durchfall, Husten (zusätzlich) zu unterstützen - letztlich wie bei uns Zweibeinern auch...

Die Autorin greift dabei auch auf jahrhundertealtes Wissen aus Landwirtschaft und Medizin zurück. Ein Beispiel:

Vielleicht haben Sie schon einmal von "Latwerge" gehört. Das wird in der landwirtschaftlichen Tierhaltung angewendet, und zwar bereits seit dem Mittelalter. Grob gesagt geht es dabei darum, dass Heilkräuter (frisch oder getrocknet) mit anderen Bestandteilen wie Leinsamenschrot, Mehl, Honig, Melasse vermischt werden. Dann gibt es einen klebrigen Brei, der Latwerge oder Latwergen genannt wird.

Damit kann dann entweder die Zunge des (Nutz-) Tiers bestrichen werden, oder der Brei kann zu für das Tier passenden Bissen geformt werden und wird von diesem dann gegessen. So nimmt das Tier die entsprechenden Heilkräuter zu sich.

Und laut der Autorin wird man "erstaunt" sein, wie viele Hunde gerne abgekühlten Kräutertee trinken. Habe ich noch nicht probiert, schau´n wir mal!

Mein Fazit:

Insgesamt ein übersichtliches Büchlein zur Thematik im Kompaktformat - wo der Nutzwert und die gute Lesbarkeit für die Leser/innen - Laien wie mich - im Vordergrund steht. Deshalb Daumen hoch von meiner Seite.

Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie unter diesem Link.

Zudem danke ich dem Verlag dafür, dass ich das unten stehende Interview mit der Autorin hier wiedergeben darf.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Vierbeinern einen schönen Tag!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Interview mit der Tierärztin Dr. med. vet. Dorina Lux

„Regionale Heilpflanzen rücken immer stärker in den Fokus. Schon unsere Vorfahren haben ihre vierbeinigen Begleiter mit heimischen Heilpflanzen erfolgreich und auf natürliche Weise bei Krankheiten und Beschwerden behandelt, und die hohe Wirksamkeit der Pflanzenstoffe wird mittlerweile in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt.“

Hunde gelten als die treuesten Freunde des Menschen und begleiten diese bereits seit mehr als 15.000 Jahren. Wie ist es in dieser langen Beziehung gelungen, dem geliebten Vierbeiner ein gesundes Leben zu ermöglichen?

Dr. Lux: Zur Zeit der Domestikation unserer Hunde gab es noch keine chemisch hergestellten Arzneimittel oder aufwendigen Operationen. Stattdessen verwendeten die Heilkundigen der damaligen Zeit vor allem Heilpflanzen zur Behandlung von Krankheiten. Die Phytotherapie ist also eine der ältesten Behandlungsmethoden, nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Hund.

Sie haben sich als Tierärztin auf ganzheitliche Medizin und Naturheilkunde bei Kleintieren spezialisiert und kombinieren in Ihrem Kompakt-Ratgeber sowohl altes Wissen als auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über Heilpflanzen. Was ist das Besondere an der „Grünen Hausapotheke für Hunde“?

Dr. Lux: Das Besondere an der „Grünen Hausapotheke für Hunde“ ist, dass Hundebesitzer auf der einen Seite erfahren, wie sie ihrem Hund im Krankheitsfall selbst helfen können und wann sie zum Tierarzt müssen. Und auf der anderen Seite erhalten sie Informationen über Heilpflanzen und Rezepte zur Zubereitung, die speziell auf den Hund als Patient abgestimmt sind.

Tiere wissen meist instinktiv, was ihnen wann guttut. Woher stammt das tiermedizinische Wissen darüber, welche Heilpflanzen bei welchen Erkrankungen wirksam sind?

Dr. Lux: Das Wissen über Heilpflanzen entstammt ganz unterschiedlichen Quellen. Zum Beispiel aus den Beobachtungen von Wildtieren, die bei Erkrankungen bestimmte Pflanzen bevorzugt fressen. Aber auch aus dem vorsichtigen Ausprobieren von Heilpflanzen und ihrer Wirkung in Antike und Altertum. Und in neuerer Zeit durch Untersuchung der chemischen Zusammensetzung von Heilpflanzen und experimentellen Studien zur Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe.

In die „Grüne Hausapotheke“ haben Sie sich auf Pflanzen und Kräuter aus der heimischen Umgebung konzentriert. Welche Vorteile hat deren Anwendung gegenüber herkömmlichen Arzneimitteln?

Dr. Lux: Die Anwendung heimischer Heilpflanzen – im Sinne von Heilpflanzen, die unter unseren klimatischen Bedingungen wild wachsen oder im Freiland kultiviert werden können – hat den Vorteil, dass ihre Anwendung ökologisch sinnvoll ist. Weder müssen sie um die ganze Welt transportiert werden, noch werden sie unter hohem Energieaufwand produziert. Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie sehen wir auch, welche Probleme die global verteilte Herstellung vieler Arzneimittel hat: Immer wieder sind viele Medikamente über einen längeren Zeitraum nicht lieferbar. Dieses Problem existiert nicht, wenn ich die Heilpflanzen im eigenen Garten kultiviere oder auf einem Hundespaziergang sammle und anschließend selbst trockne.

In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird die Anwendung von Heilpflanzen seit Jahrhunderten praktiziert. Wie kam es dazu, dass diese nun zunehmend auch in der Hundehaltung eingesetzt werden?

Dr. Lux: Vermutlich werden Heilpflanzen bei Hunden sogar schon länger angewendet als bei landwirtschaftlichen Nutztieren, da sie bereits früher domestiziert wurden. Im Zuge der Industrialisierung und der Umstellung auf chemisch hergestellte Arzneimittel ist das Wissen darum nur leider in Vergessenheit geraten. Doch durch die Rückbesinnung auf regionale, unverarbeitete Produkte, auch zum Beispiel im Lebensmittelbereich, sind die Heilpflanzen auch bei unseren Tieren wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt.

Sie schreiben, dass viele leichte, aber auch schwerwiegende Erkrankungen erfolgreich mit Heilkräutern behandelt werden können. Welche sind diese, und kann die Behandlung auch vom Hundehalter selbst durchgeführt werden?

Dr. Lux: Schwerwiegende Erkrankungen sollten selbstverständlich vom Tierbesitzer niemals allein, sondern immer in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt oder -heilpraktiker erfolgen. Dazu zählen zum Beispiel Magengeschwüre und Tumorerkrankungen. Viele leichte Erkrankungen wie Durchfall, Erbrechen oder Husten können, sofern sie nicht mit einer sichtlichen Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens einhergehen, von den Hundebesitzern sehr gut selbst therapiert werden.

Tiere und besonders Hunde verfügen bekanntlich über besonders feine Sinne. Wie und in welcher Zubereitung verabreicht man die Heilkräuter am besten, um eventuelle Abneigung oder sogar Abwehr zu überwinden?

Dr. Lux: Die meisten Hunde fressen frische oder getrocknete Kräuter bereits problemlos, wenn man sie unter das normale Futter mischt. Aber auch flüssige Zubereitungsformen wie Tee, Frischpflanzen-Presssaft und Glycerin-Extrakte – wie man einen solchen unkompliziert selbst herstellen kann, beschreibe ich in meinem Buch – lassen sich mit dem Futter mischen oder mit einer Spritze eingeben. Besonders der Glycerin-Extrakt wird gerne auch pur geschleckt, weil er süßlich schmeckt.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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