Rezension: Grüne Antibiotika
Pünktlich zur Urlaubszeit meldete sich meine Lunge mit einer bakteriellen Infektion. Krankenhaus, Infusion, einmal saubermachen via Bronchoskopie und in eine Rehaklinik in Franken entlassen.
Doch was ist das? Ein Keim reagierte nicht auf das Antibiotikum.
Und da hat Gott es mal wieder geschafft, dass ich mich über den Umweg "eigene Gesundheit" näher mit medizinischen Themen beschäftige.
Ich habe - wie bei gesundheitlichen Themen öfter - zu der Thematik auf einen medizinischen Ratgeber des Mankau-Verlags zurückgegriffen.
Denn bei dem Verlag habe ich die Erfahrung gemacht, dass dessen Bücher zu medizinischen Themen hohen Nutzwert liefern.
Denn Zielgruppe sind interessierte Laien wie ich selbst. Entsprechend sind diese Bücher verständlich geschrieben, haben zahlreiche Abbildungen und ein ansprechendes Layout sowie oft auch ein handliches Format.
Konkret habe ich in den vorigen Tagen dieses Buch gelesen:
Grüne Antibiotika. Heilkräftige Medizin aus dem Pflanzenreich
(Der Link führt direkt zum Verlag, kein Werbelink)
...von den Autoren Stephan Harrod Buhner und Dr. med. Eberhard J. Wormer (ein Interview mit Letzterem finden Sie am Ende dieses Beitrags)
Und was ich da gelesen habe, ließ mich mal wieder den Kopf schütteln über die Spezies Mensch.
Denn warum sind manche Keime inzwischen resistent gegen Antibiotika geworden?
Ganz einfach deshalb, weil Antibiotika viel zu oft verordnet werden...
...und dann auch noch in der Massentierhaltung eingesetzt werden. Denn da bekommen Hunderttausende z.B. Hühner einige Tage auch sogenannte Reserve-Antibiotika.
Doch solche Reserve-ANtibiotika sind genau das - Reserven für den Fall, dass sich Resitenzen gebildet haben.
Wenn solche Reserve-Antibiotika dann massenhaft eingesetzt werden...kann man/frau sich doch denken, dass es dann auch zu Resistenzen gegenüber diesen Reserve-Antibiotika kommt. Jessesmaria, diese Menschen!
Der Blick ins Inhaltsverzeichnis (Teil 1 von 2)
An dem Buch gefällt mir gut, dass für medizinische Laien wie mich zunächst einmal Grundlagen erklärt werden. Es beginnt zum Beispiel mit einem historischen Rückblick zur Entwicklung der Antibiotika.
Dabei wird deutlich, dass die Autoren keineswegs gegen jegliche Verwendung von pharmazeutischen Antibiotika sind. Im Gegenteil, diese retten Leben! Als das Penicillin entdeckt und verwendet wurde, konnten zahlreiche Menschenleben gerettet werden.
Was die Autoren indes anprangern, ist die übermäßige Verwendung von Antibiotika, welche zur Bildung von Resistenzen führt. Zudem belasten Antibiotika auch z.B. die gesunde Darmflora.
Hier greife ich das Thema auf, weil es sich meiner Ansicht nach um ein gesamt-gesellschaftliches Problem handelt. Denn nicht alle Patient haben es wie ich "dennoch geschafft" - laut den Informationen im genannten Buch versterben in Deutschland pro Jahr 8.000 bis 10.000 Patienten in Krankenhäusern an resistenten Keimen (MRSA).
Wohlgemerkt - oft erfolgte die Infektion im Krankenhaus selbst.
Erfreulich finde ich, dass im Buch auch Dinge wie "grampositiv" oder "gramnegativ" erklärt werden. Und ich verstehe nun, was ein Arzt meinte, als er mir von einem "Resistogramm" berichtete.
Das Buch nennt "Grüne Antibiotika" (Pflanzenbereich), die ich unterstützend angewendet habe. Und diese "grünen Antibiotika" sind der Hauptinhalt des Buches.
Es geht hier wohlgemerkt nicht darum, vom Arzt verschriebene Antibiotika zu ersetzen. Aber es geht durchaus darum, solche auf Pflanzen basierenden grünen Antibiotika ergänzend zu nehmen bzw. bei leichten baktieriellen Erkrankungen es damit zu versuchen.
Der Blick ins Inhaltsverzeichnis (Teil 2 von 2)
Hier halft mir persönlich übrigens das nützliche Register des Buchs, denn da konnte ich gezielt ein Bakterium eingeben und dann schauen, welche pflanzlichen Mittel dagegen empfohlen werden. In meinem Fall waren es Ingwer, Echinacea und interessanterweise Lakritze. Alle drei nahm ich daraufhin zu mir.
Für diejenigen, welche öfter an baktieriellen Infektionen leiden - und/oder welche sich einen resistenten Keim eingefangen haben könnte sich die Lektüre dieses Buchs lohnen.
Es ist aber auch generell interessant, wenn Sie an medizinischen Themen interessiert sind - ohne Mediziner zu sein.
Ihre Erfahrungen oder Meinung zu dem Thema würden mich sehr interessieren.
Wenn Sie möchten, schreiben Sie mir gerne unter redaktion@ethische-rendite.de
Mein Fazit:
Insgesamt ein übersichtliches Buch zur Thematik "Grüne Anbibiotika". Hier stehen der Nutzwert und die gute Lesbarkeit für die Leser/innen - Laien wie mich - im Vordergrund. Deshalb klares Daumen hoch von meiner Seite.
Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie unter diesem Link.
Ich danke dem Mankau Verlag dafür, dass ich das folgende interessante Interview mit einem der beiden Autoren von "Grüne Antibiotika" hier wiedergeben darf.
Herr Dr. Wormer, Sie haben sich eingehend mit dem Thema „Grüne Antibiotika“ auseinandergesetzt – was versteht man darunter, und wie unterscheiden sich grüne Antibiotika von herkömmlichen?
Dr. Wormer: Unter „grünen Antibiotika“ versteht man antibiotisch wirksame Heilmittel, die im Gegensatz zu den herkömmlichen Antibiotika nicht bevorzugt chemisch, biotechnisch oder synthetisch hergestellt wurden. Früher war meist von pflanzlichen oder „alternativen“ Antibiotika die Rede. Heute zählt man nicht nur Pflanzen und Pilze, sondern auch Naturprodukte wie Blütenhonig sowie Vitamin D, das in Nahrungsmitteln vorkommt und in der Haut durch Sonnenlicht produziert wird, zu den natürlichen Mitteln der Infektabwehr. Wichtige Unterschiede sind sicher, dass sie die Darmflora nicht schädigen und bislang keine Resistenzen von Erregern gegen grüne Antibiotika bekannt und zum Glück auch kaum zu erwarten sind.
Welche Vorteile haben alternative Antibiotika gegenüber ihren synthetischen „Kollegen“?
Dr. Wormer: Der größte Vorteil pflanzlicher Antibiotika ist ihre komplexe Wirkstoff-Komposition. Anders als bei konventionellen Antibiotika, die meist nur einen Wirkmechanismus haben, sind grüne Antibiotika von bakteriellen Angreifern nicht so leicht zu „knacken“. Zudem vermitteln sie meist kombinierte Wirkungen wie Immunstärkung sowie direkte und indirekte antibiotische Effekte. Darüber hinaus schonen sie, wie eben schon erwähnt, die körpereigene Bakterienflora. Wer moderne Antibiotika schluckt, muss damit rechnen, dass es Wochen dauern kann, bis die Darmflora wieder regeneriert ist. Eine geschädigte Darmflora macht jedoch anfällig für neue Infektionen – die Einnahme herkömmlicher Antibiotika kann also zu einem Teufelskreis führen.
Dank der Naturheilkunde ist heute eine große Zahl an wirksamen Heilpflanzen bekannt – welche davon sind im Hinblick auf ihre antibiotische Wirkung am bedeutendsten?
Dr. Wormer: Es gibt Tausende Studien, die alternative antibiotische Wirkstoffe in Säften, Tropfen, Tinkturen, als Tee und Pulver oder Tabletten bei Infektionskrankheiten untersucht haben. Nach meiner Kenntnis würde ich Cryptolepis, Sida, Beifuß, Echinacea, Ingwer, Honig und Vitamin D als die wichtigsten grünen Antibiotika einstufen.
Herkömmliche Antibiotika sind wegen zunehmender Resistenzen und ihrer Nebenwirkungen in die Schlagzeilen gekommen. Bei welchen Krankheiten können natürliche Antibiotika ihren Platz einnehmen?
Dr. Wormer: Grundsätzlich sind alle grünen Antibiotika mehr oder weniger stark gegen Bakterien und Parasiten wirksam, die Infektionskrankheiten verursachen. Grüne Antibiotika helfen bei Infektionen der Atemwege (Bronchitis, Sinusitis u. a.), der Haut (z. B. Wunden oder Ekzeme) und der Schleimhäute sowie bei Magen-Darm- und Harnwegsinfektionen. Und nicht zu vergessen: auch bei Malaria. Das sind die häufigsten Infektionskrankheiten. Wir beobachten eine alarmierende Zunahme von Krankheits- und Todesfällen durch MRSA und andere Krankenhauskeime – für Menschen, die sich mit diesen Antibiotika-resistenten Erregern angesteckt haben, sind grüne Antibiotika die letzte Hoffnung.
Natürliche Antibiotika scheinen also meist die bessere Alternative zu sein – können sie denn die chemischen Ihrer Meinung nach komplett ersetzen?
Dr. Wormer: Ja, ich bin der Meinung, dass grüne Antibiotika die herkömmlichen auf ganzer Linie ersetzen können. In manchen Fällen, in denen synthetische Antibiotika versagt haben, sind grüne Antibiotika ja sogar die einzige Alternative! Das wird in nächster Zukunft immer häufiger vorkommen – eine Folge des schon üblich gewordenen „vorbeugenden“ Einsatzes von Antibiotika in der Massentierhaltung – der beispielsweise in skandinavischen Ländern schon länger konsequent bekämpft wird – und der sinnlosen und unkritischen Verordnung durch Hausärzte. Es gibt in meinen Augen wenig Hoffnung, dass die flächendeckende Antibiotika-Resistenz mit ihren katastrophalen Folgen hierzulande noch abgewendet werden kann.
Wo liegen die Grenzen der Wirksamkeit natürlicher Antibiotika? Wann reichen sie nicht mehr aus?
Dr. Wormer: Das ist nicht die Frage! Fakt ist: Die zunehmende Resistenz ist unausweichlich. Tausende Menschen sterben jedes Jahr an Infektionen durch resistente Keime. Wir müssen anerkennen, dass die modernen Antibiotika längst am Ende sind. Das antibiotische Potenzial von Pflanzen und Naturprodukten ist jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Seien wir dankbar, dass wir noch diese Chance auf Heilung haben!
Die Nebenwirkungen herkömmlicher Antibiotika sind aufgeklärten Patienten hinlänglich bekannt. Muss man auch bei alternativen Antibiotika mit Nebenwirkungen rechnen?
Dr. Wormer: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung, heißt es. Aber viele pflanzliche Antibiotika haben tatsächlich keine medizinisch relevanten Nebenwirkungen. Ganz grundsätzlich lässt sich sagen, dass natürliche Antibiotika bei verantwortungsbewusstem und bestimmungsgemäßem Einsatz deutlich besser verträglich und wesentlich schonender für den gesamten Organismus sind als moderne Antibiotika. Das haben nahezu alle Studien bestätigt. Außerdem profitiert jeder Anwender von den Kombinationswirkungen antibiotischer und immunstärkender Effekte. Nur eines ist klar: Wer geheilt werden möchte, muss „bittere Medizin“ im wahrsten Sinne des Wortes schlucken können.
Alle Medikamente sollten verantwortungsbewusst und mit Bedacht angewendet werden - worauf sollte der Patient im Umgang mit grünen Antibiotika grundsätzlich achten?
Dr. Wormer: Alle Antibiotika – ob modern oder grün – haben ihren Ursprung im Pflanzenreich, in der belebten Natur. Grundsätzlich muss sich ein Patient von der Einstellung verabschieden, seine gesundheitlichen Probleme durch Schlucken einer Pille innerhalb weniger Tage lösen zu wollen. Wer sich grünen Antibiotika zuwendet, vertraut der Kraft der Natur und seinen Selbstheilungskräften. Er wird ein bisschen Geduld benötigen. Das wichtigste Ziel der grünen Antibiotika-Therapie ist der Aufbau und Erhalt eines robusten und leistungsfähigen Immunsystems – und das geht nicht von heute auf morgen. Ist aber dieses Ziel erreicht, haben selbst resistente Keime keine Chance. Einige wenige Ärzte und Apotheker sowie Heilpraktiker beherrschen die grüne Antibiotika-Therapie. Darüber hinaus können Sie mit dem nötigen Wissen über grüne Antibiotika viele Mittel selbst herstellen und bei Bedarf anwenden.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.