Kursverdoppelung bei irischen Staatsanleihen
Manchmal ärgere ich mich über entgangene Gewinne – fast? – noch mehr als über real erlittene Verlust. Wie war das nochmal, Yogi Berra? Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis – praktisch aber schon! Anlass zu diesen Küchenkalender-Gedanken meinerseits:
Ich habe bei den Umsätzen der Börse Stuttgart gesehen, dass bei den Anleihen eine irische Staatsanleihe mit 7 Jahren Restlaufzeit besonders gefragt war.
Irische Staatsanleihen – mit denen habe ich auch Erfahrung. 2010 und 2011 hatte ich die durchaus fleißig gekauft, als die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit des irischen Staates bestand. Das waren dann damals antizyklische Käufe – denn irische Staatsanleihen waren damals in etwa so beliebt wie griechische Staatsanleihen heute. Für teilweise unter 60% des Nominalwertes konnten Sie diese Papiere erwerben.
Dank meiner gewissenhaften Aufzeichnungen (für das Money- und Risiko-Management meiner Trades) konnte ich das eben genau nachschauen: So kaufte ich z.B. im Juli 2011 die irische Anleihe (WKN siehe unten) zum Kurs von 59,96%. Diese Anleihe bietet einen Kupon von 5%, dieser bezieht sich auf den Nominalwert = 100%. Laufzeit bis 2020.
Mein Gedankengang damals in etwa: Die EZB bzw. die Europäische Kommission werden Irland schon nicht Pleite gehen lassen – und selbst wenn es zu einem „Schuldenschnitt“ kommt, bei dem die Hälfte verloren ist…wer zu 60% einsteigt, hat dann entsprechend geringeres Verlustpotenzial. Und es gibt eine hohe laufende Verzinsung obendrauf.
Ich tradete mit diesen Anleihen ein wenig. Wenn ich gut 2 Prozentpunkte im Plus lag, ging ich wieder raus, kleinen Anteil Stückzinsen gab es obendrauf. Gefiel mir ganz gut, die kleineren Gewinne mit dieser Anleihe. Und jetzt?
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