HV Bericht artec technologies AG

HV Bericht artec technologies AG

Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung (HV) der artec technologies AG (kurz „artec“) fand als Präsenz-Veranstaltung statt. Veranstaltungsort war – wie im Vorjahr - das Hotel Roshop in 49406 Barnstorf. Hier mein Bericht für Sie:

Beginn war gegen 10:00 Uhr.

Auf der Agenda standen 5 Beschlussvorschläge:

  1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2024 mit dem Bericht des Aufsichtsrats (wie üblich dazu keine Abstimmung).
  2. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2024
  3. Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024
  4. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2025
  5. Wahlen zum Aufsichtsrat. Die Amtszeit der Mitglieder des Aufsichtsrats endet mit Ablauf der Hauptversammlung am 05. Juni 2025, sodass die Mitglieder neu gewählt werden müssen.

Die Tagesordnungspunkte („TOPs“) 1 bis 4 sind im Grunde Standard, TOP 5 hängt von den Personen ab. Die Veranstaltung wurde durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats Veith Hamper eröffnet. Dieser stellte fest, dass keine Gegenanträge oder Ergänzungen der Tagesordnung eingegangen sind. Es waren ca. 20 Aktionäre anwesend, ein Notar führte das Protokoll der HV.

Es folgte der eloquente und informative Vortrag des Vorstandsvorsitzenden Thomas Hoffmann. Hier die Mitschrift (ohne Gewähr):

Herr Hoffmann kündigte an, den Aktionären einen Überblick über den Geschäftsverlauf und die aktuelle Lage unseres Unternehmens zu geben. Konkret kündigte er einen Vortrag an über – Zitat: „ein erfreuliches Geschäftsjahr 2024, unsere Ziele für 2025 und die strategische Ausrichtung der artec in naher Zukunft.“

Das Jahr 2024 bedeutete nichtsdestotrotz laut Herrn Hoffmann sowohl für Kunden als auch für artec und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Herausforderung.

Die operative Entwicklung der artec im Jahr 2024 sei „insgesamt zufriedenstellend“ verlaufen, was ein gewisser Widerspruch zum vorher genutzten Adjektiv „erfreulich“ war.

An dieser Stelle sprach Herr Hoffmann als Vorstandsvorsitzender den Kolleginnen und Kollegen seinen herzlichen Dank aus – eine respektvolle Geste.

Zitat Thomas Hoffmann:

Unsere Innovationskraft, unsere technologische Kompetenz und unser motiviertes Team bilden ein starkes Fundament. Darauf aufbauend wollen wir die artec technologies AG gemeinsam weiterentwickeln und neue Erfolge erzielen.

Herr Hoffmann skizzierte dann seinen Vortrag und kündigte an, auf folgende Themen eingehen:

  1. Allgemeine Geschäftsentwicklung 2024
  2. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 2024
  3. artec Aktie, 52 Wochenentwicklung
  4. Forschung & Entwicklung
  5. Ausblick und Unternehmensziele 2025/26
  6. Abstimmung Tagesordnungspunkte

Zur Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr 2024

Im Jahr 2024 beschäftigte unser Unternehmen am Standort Diepholz im Durchschnitt wie im Geschäftsjahr davor 22 Mitarbeiter und 1 Vorstandsmitglied.

Erfreulicherweise gab es keine erwähnenswerten Forderungsausfälle oder Reklamationen zu verzeichnen. Wir konnten neue Kunden gewinnen und Folgeaufträge mit Bestandskunden abschließen. Es wurde eine Forschungszulage bewilligt und das operative Ergebnis gemessen am EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich um 26%.

Herr Hoffmann erläuterte, um was es bei der Forschungszulage ging. So habe er in der vorigen HV darüber informiert, dass artec Anträge auf nachträgliche Forschungszulagen für die Weiterentwicklung unserer Produktlinien MULTIEYE und XENTAURIX beim Bundesministerium für Bildung und Forschung eingereicht habe. Beide Anträge wurden im Juli 2024 vollständig und ohne Auflagen bewilligt – ein schöner Erfolg. Die Bewertung sei nach den allgemeinen Kriterien für Forschungs- und Entwicklungsförderung: Neuartigkeit, Risiko, Unwägbarkeit und Planmäßigkeit erfolgt.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden überzeugten die eingereichten Projekte durch innovative Ansätze und signifikante Verbesserungen gegenüber bestehenden Lösungen – ein klarer Wettbewerbsvorteil. Und wieviel Forschungszulage wurde bewilligt? Für die Forschungs- und Entwicklungsleistungen der letzten vier Jahre wurde artec eine nicht rückzahlbare Zulage in Höhe von 650.000 Euro bewilligt. Rund 500.000 Euro wurden demnach bereits ausgezahlt. Der Restbetrag soll mit Einreichung der Steuererklärung für das Jahr 2024 folgen.

Dann der Blick auf den Verlauf des Geschäftsjahres 2024. Das erste Halbjahr 2024 verlief – wie Sie dem Halbjahresbericht 2024 entnehmen konnten – verhalten. Ursachen waren laut Herrn Hoffmann beispielsweise eine Haushaltssperre im öffentlichen Bereich sowie eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung in der Wirtschaft. Diese Faktoren führten für artec zu einer spürbaren Auftragsstagnation.

Trotz dieser Herausforderungen konnte artec neue Kunden gewinnen, Folgeaufträge von Bestandskunden erhalten und langfristige Wartungsverträge abschließen. Artec konnte deshalb insgesamt wesentliche wirtschaftliche Kennzahlen wie das operative Ergebnis um 26% verbessern und unsere Technologieplattform – wie dargestellt – entscheidend weiterentwickeln. Dies ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Spannungen und der wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und Europa.

Kommen wir nun zu den Zahlen, Sie sehen einen Auszug der wesentlichen Kennzahlen nach Handelsgesetzbuch (HGB) Ertragslage 2024.

Die artec technologies AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 eine positive Geschäftsentwicklung. Auf allen Ebenen wesentlicher Kennzahlen konnten wir zum Teil deutliche Ergebnisverbesserungen erzielen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben?

Dies ist bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass Umsatz und Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2024 sanken. So mussten wir eine Umsatzabgrenzung zum Jahreswechsel in Höhe von 470.000 Euro vornehmen. Zwar haben wir Rechnungen in Höhe von 2.9 Mio. Euro geschrieben und weitestgehend bezahlt bekommen, die Ausführung der Leistung erfolgt/te jedoch in 2025/26, was zu einem reduzierten Umsatz in 2024 geführt hat.

Die Gesamtleistung im Jahr 2024 einschließlich Umsatzerlöse, sonstiger Erträge und aktivierter Eigenleistungen reduzierte sich entsprechend auf 2,86 Mio. Euro nach im Vorjahr 3,38 Mio. Euro.

Die Umsatzerlöse setzten sich aus verschiedenen Geschäftsmodellen zusammen, darunter wiederkehrende Umsätze und Projektgeschäfte. Die wiederkehrenden Umsätze resultieren aus langfristigen Verbindungen mit Endkunden, wie beispielsweise Mietzahlungen für Hard- und Software, Nutzung des XentauriX Cloud Services sowie regelmäßigen Dienstleistungen wie Wartung und Upgrades.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg von 0,53 Mio. Euro auf 0,75 Mio. Euro. Das EBIT (= Ergebnis vor Zinsen und Steuern) verbesserte sich von -0,004 Mio. EUR auf 0,20 Mio. EUR.

Beim Gewinn nach Steuern (Nettoergebnis) erreichte artec mit 0,23 Mio. Euro (nach im Vorjahr „schwarzer Null“ von 0,01 Mio. Euro) erneut die Gewinnzone.

Gemäß § 248 Abs. 2 HGB wurden eigene Entwicklungskosten in Höhe von 0,41 Mio. Euro aktiviert und als „aktivierte Eigenleistungen“ in der GuV-Posten ausgewiesen. Der Materialeinsatz liegt bei einem historisch niedrigen Wert von 0,69 Mio Euro, was einer Materialeinsatzquote bezogen auf die Gesamtleistung von 24 % entspricht (Vorjahr 31 %).

Die Abschreibungen beliefen sich im Jahr 2024 auf 0,55 Mio. Euro, was einer Erhöhung um 0,01 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Erhöhung resultiert aus Abschreibungen auf die aktivierten Eigenleistungen. Die Handelsspanne, auf die Gesamtleistung berechnet, liegt verbesserte sich deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 76 % (69 %)

Vermögenslage

Die Bilanz der artec technologies ist durch selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände geprägt, die zu Herstellungskosten bewertet und entsprechend ihren erwarteten Lebenszyklen abgeschrieben wurden. Der Buchwert dieser Vermögensgegenstände blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 1,89 Mio. mit jetzt 1,86 Mio. Euro nahezu unverändert und entspricht einem Anteil von 44 % der Bilanzsumme (Vorjahr 57 %).  Die aktivierten Steuern trugen mit weiteren 0,42 Mio. Euro bzw. 9,8 % zur Aktivseite bei.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Bilanzstichtag 31.12.2024 auf 0,09 Mio. Euro (0,41 Mio. Euro) und waren zum Zeitpunkt der Berichterstattung vollständig beglichen. Im Berichtsjahr gab es keine nennenswerten Forderungsausfälle zu verzeichnen. Die Zahlungsmittel verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr auf 0,72 Mio. Euro (vorher 0,13 Mio. Euro).

Die wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus einem Darlehen bei der KFW, das mit 1 % verzinst und bis zum Ende der Laufzeit im September 2026 getilgt wird. Das Eigenkapital verbesserte sich leicht auf 2,93 Mio. EUR (vorher 2,70) Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 69%. Grund für den Rückgang waren u.a. Steuerverbindlichkeiten, die auf Grund der hoher Umsätze im Nov/Dez. 2024 angefallen sind und erst Anfang 2025 bezahlt wurden.

Finanzlage

Im Berichtsjahr konnte mit 1,17, Mio. EUR (Vorjahr 0,47 Mio. EUR) ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erzielt werden. Dies verdeutlicht, dass das Unternehmen aus seinen laufenden Geschäftsaktivitäten mehr Geld generiert als ausgegeben hat, was ein wesentlicher Indikator für die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit ist.

Zur Bonitätsanalyse

Im Rahmen einer aktuellen Bonitätsanalyse der Deutschen Bundesbank sind wir erneut mit der Bewertung „notenbankfähig“ eingestuft worden. Das Investment Grade entspricht einem S&P Rating „BBB“(Vorjahr BBB-) Die Einstufung ist bis zum 12. Juni 2025 gültig.

Wir haben einen Antrag auf eine Neubewertung gestellt, die Einstufung sollte uns in den nächsten Tagen zu gehen. Das Ergebnis werden wir in einer Corporate News veröffentlichen

Zur Information für Sie: Innerhalb der Bonitätsprüfung wurden die Bilanzen der vergangenen zwei Jahre analysiert. Die Beurteilung erfolgt aber nicht ausschließlich anhand der nackten Zahlen. Auch die unternehmensspezifischen Verhältnisse, die aktuelle Unternehmensentwicklung und die Zukunftspotenziale fließen in die Beurteilung ein. Weiterhin ergibt sich durch den Branchenvergleich die Möglichkeit, die eigene Positionierung im Wettbewerb zu beurteilen. Ausführlichere Informationen zum Bonitätsanalyseverfahren entnehmen Sie bitte unserer Website artec.de. oder dem Internetportal der Deutschen Bundesbank

Nachtrag des Verfassers: Einige Tage nach der HV – am 10. Juni – meldete artec, Zitat:
Die artec technologies AG (ISIN DE0005209589) wurde im Rahmen der jährlichen Bonitätsanalyse durch die Deutsche Bundesbank erneut als notenbankfähig eingestuft. Diese Bewertung entspricht einem Investment-Grade-Rating nach dem Standard & Poor’s (S&P) System und liegt – wie im Vorjahr – bei „BBB“. Das aktuelle Rating ist bis zum 4. Juni 2026 gültig.

Forschung und Entwicklung

Im Berichtszeitraum investierte die artec technologies AG insgesamt 0,415 Mio. Euro in Forschungs- und Entwicklungskosten, welche als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert wurden. Dabei lag der Fokus, wie in den Vorjahren, auf der Entwicklung neuer Hard- und Softwareprodukte sowie der Optimierung bestehender Produktgruppen. Für das Produkt XentauriX wurden zusätzlich einige Software-Entwicklungstätigkeiten extern vergeben.

An dieser Stelle übernahm Arne Scissek – der Chief Operation Officer bei artec – und berichtete über die neuesten und zukünftigen Produktneuheiten, Partnerschaften bei artec. Er sprach frei und verständlich.

Interessant war seine praxisorientierte Vortragsweise, die z.B. Beispiele für den Praxiseinsatz von artec-Produkten gab. Als Beispiel sei hier MULTIEYE NEXT genannt, wo der Einsatz bei einem Kunden in Weismain thematisiert wurde von Herrn Scissek.

Durchaus auf Interesse stießen auch seine Erläuterungen zum Thema „Aufschaltung beim Wachdienst“ mit Hilfe der artec Cloud – was vielversprechend im Hinblick auf künftige Anwendungen/Kunden klang.

Ein weiterer interessanter Punkt, bei dem artec zukünftig weitere Erfolge erzielen könnte, war das Thema BOS-Management System bei Polizeibehörden. Hier kann artec nun Bild- und Sprach-Analyse mit Hilfe von KI-Unterstützung anbieten. Außerdem sind die App-Oberflächen verbessert werden und haben einige zusätzliche Funktionen implementiert.

Dann hieß es „Butter bei die Fische“, als der Vorstandsvorsitzende zum Ausblick kam.

Wirtschaftlicher Ausblick 2024/2025

Der Krieg in der Ukraine geht in sein drittes Jahr, während der Konflikt zwischen Israel und der Hamas weitere Spannungen verursacht.

Die Gefahr von Störungen auf dem weltweiten IT-Hardware-Markt besteht nach wie vor, Stichwort China, Taiwan.

artec ist von jeher im Projektgeschäft mit umfangreichen Herausforderungen und sich dynamisch ändernden externen Einflüssen vertraut und passt sich laufend an das gegebene Umfeld an. Dennoch, die exakten Auswirkungen auf die Kostenentwicklung dieser Faktoren sowie mögliche Engpässe, Verzögerungen, Zölle in der Lieferkette lassen sich nicht zuverlässig prognostizieren.

Das 100 Milliarden-Euro Sondervermögen, ein Großteil hiervon fließt in moderne Waffensysteme, Kommunikationstechnik, Drohnen, IT-Sicherheit und Aufklärungssysteme - davon profitieren wir im Moment weniger. Auch wenn das Sondervermögen primär der Bundeswehr dient, wirkt es indirekt auch auf zivile Sicherheitskräfte. Durch den politischen Fokus auf Sicherheit und Resilienz kommt es zu Nachfrageverschiebungen s.g. „Dual-Use“-Technologie. Also zu Produkten, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können – etwa mobile Videoaufklärungssysteme, autonome Drohnen, KI-basierte Auswertesoftware, sichere Kommunikation. Mittelfristig wird artec von den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung profitieren.

Dennoch müssen wir nachfolgenden Hinweis im Hinterkopf behalten, so Herr Hoffmann:

artec ist wesentlich im Behördengeschäft tätig. Die noch bestehenden Ausgabensperren in Deutschland haben direkte Auswirkungen auf die Vergabe von Aufträgen im Behördengeschäft. Während einer Haushaltssperre werden staatliche Ausgaben vorübergehend eingefroren, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten oder bestimmte politische Ziele zu erreichen.

In Bezug auf die Vergabe von Aufträgen bedeutet dies oft, dass geplante Projekte, Beschaffungen und Dienstleistungen verzögert oder sogar gestoppt werden können. Für artec, das u.a. mit Behörden eng zusammenarbeitet, kann dies zu Unsicherheit und finanziellen Einbußen führen.

Geplante Umsätze könnten ausbleiben oder verzögert werden, was die Liquidität und die Planungssicherheit beinträchtigen würde. Die Vielzahl an Unsicherheiten macht eine Jahresprognose derzeit schwierig. Das erste Quartal 2025 ist entsprechend unseren Erwartungen gelaufen, Zum H1 Verlauf berichten wir spätestens mit dem Halbjahresbericht 2025, der Ende September veröffentlicht wird.

Wir stehen heute an einem wichtigen Punkt in der Entwicklung unseres Unternehmens, so der Vorstandsvorsitzende. Die artec technologies AG hat eine klare Vision formuliert: Führende Technologien für die sichere, effiziente und vernetzte Erfassung, Verarbeitung und Analyse von Video-, Audio- und Metadaten bereitzustellen. Dieser Anspruch ist zugleich unser Antrieb und unsere Verantwortung – gegenüber unseren Kunden, Partnern und Ihnen, unseren Investoren.

1. Operative und finanzielle Zielsetzung

Für das Geschäftsjahr 2025/26 streben wir einen Umsatz von rund 4,0 Mio. Euro an – ein Ziel, das nicht nur organisches Wachstum widerspiegelt, sondern auch unser Vertrauen in Marktchancen und Produkte unterstreicht. Dabei setzen wir auf Effizienz: Mit einem geplanten Wareneinsatz von 25–30 % und einem Personalaufwand von 1,3 Mio. Euro, ergänzt durch 0,5 Mio. Euro Verwaltungskosten, peilen wir ein EBITDA zwischen 1,0 und 1,2 Mio. Euro an – das entspricht einer Marge von bis zu 30 %. Beim EBIT erwarten wir zwischen 0,7 und 0,9 Mio. Euro, was einer beachtlichen Marge von 15–20 % entspricht.

Diese Werte verdeutlichen: artec ist solide aufgestellt und kann mit schlanken Strukturen profitabel wachsen. Entsprechend selbstbewusst ist unser Kursziel mit 4,00 EUR+ je Aktie und einer anvisierten Marktkapitalisierung von 10 bis 15 Mio. Euro.

2. Strategische Maßnahmen und Investitionen

Unser Weg dorthin ist klar strukturiert und basiert auf vier tragenden Säulen:

 Technologische Exzellenz und Innovation

artec investiert konsequent in Forschung und Entwicklung – sei es in neue KI-Funktionen, moderne Analysealgorithmen oder den technologischen Umbau der Plattformen. Ein konkreter Schritt ist hier die Umstellung auf Kubernetes – ein wichtiger Baustein für Performance, Skalierbarkeit und Sicherheit. Förderprogramme wie der Digitalbonus unterstützen uns dabei.

Markterweiterung und Internationalisierung

Wir wollen unsere Lösungen – insbesondere XENTAURIX und MULTIEYE – in weitere Märkte tragen. Die Nachfrage nach vernetzten, sicheren und datenschutzkonformen Video- und Audiolösungen steigt nicht nur national, sondern auch in vielen internationalen Märkten deutlich an.

Kundenorientierung und Branchenfokus

Unsere Systeme werden gezielt für hochsensible Anwendungen weiterentwickelt – etwa für Sicherheitsbehörden, Medienunternehmen oder Betreiber kritischer Infrastrukturen. Dabei setzen wir auf modulare, skalierbare Plattformen mit klarem Kundennutzen.

Nachhaltige Umsatzsteigerung und Skalierbarkeit

Durch technologische Modernisierung und betriebliche Effizienz stärken wir unsere Fähigkeit, mit wachsendem Geschäftsvolumen auch die Ertragskraft zu steigern. Ein skalierbares Geschäftsmodell ist die Basis für eine nachhaltige Wachstumsstory.

3. Ausblick/Fazit

artec technologies ist strategisch klar positioniert, finanziell solide aufgestellt und technologisch auf dem neuesten Stand. Die kommenden 12–24 Monate stehen im Zeichen von Wachstum, Innovation und internationaler Präsenz. 

Kursverlauf

Sie sehen eine Abbildung des Kursverlauf der artec Aktie der letzten 2 Jahre. Ein deutlich zyklischer Verlauf mit wiederkehrenden Peaks gefolgt von Konsolidierungen.

Der Tiefstwert lag bei 1,54 Euro, der Höchstwert am 18.März dieses Jahres bei 3,90 Euro, ein Schwankungsbereich von +150% zwischen Tief und Hoch. Der Anstieg auf 3,90 Euro im Jahr 2025 deutet auf externe Impulse hin, zum gleichen Zeitpunkt stiegen bspw. die Aktien der Steyr Motors signifikant an.

artec technologies AG zeigt sich somit als Small Cap mit spekulativem Potenzial. Der Kurs reagiert stark auf Impulse, möglicherweise aus dem operativen Geschäft, Branchentrends oder Investorennachrichten.

Der Handel erfolgt überwiegend über Tradegate mit teils über 50%igen Auslandsanteil

Analysten

Die SMC-Research erstellt laufend Analysen und Kommentare über artec technologies AG. Diese sind auf der Website der artec www.artec.de einsehbar.

Eigene Aktien

Der Bestand an eigenen Aktien zum 31. Dezember 2024 betrug 13.450 Stück

IR/PR-Aktivitäten

Teilnahme an mehreren Kapitalmarktkonferenzen im letzten und in diesem Jahr. HV - Berichterstattung im letzten und diesem Jahr

Herr Hoffmann kam dann zur letzten Folie und bat die Aktionärinnen und Aktionäre um die Zustimmung zu den Tagesordnungspunkten

  1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2024 mit dem Bericht des Aufsichtsrats
  2. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2024
  3. Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024
  4. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2025
  5. Wahlen zum Aufsichtsrat

Die Generaldebatte

Es folgte das, was ich bei einer HV normalerweise am interessantesten finde: Die Generaldebatte! Die Aktionärinnen/Aktionäre stellen Fragen - Vorstand und/oder Aufsichtsrat antworten. Gelebte Aktionärs-Demokratie sozusagen.

Die erste Wortmeldung in der Generaldebatte kam von Herrn Langhorst. Dieser fragte, ob bei Anwendungen im Bereich Drohnenüberwachung die Polizei der Auftraggeber sei, oder die „Betreiber kritischer Infrastrukturen“.

Der Vorstand verwies in seiner Antwort darauf, dass beides möglich sei. So nannte er als Beispiel einen Betreiber eines Sportstadions, der diese Anwendung nutze. Bei einem Bundesliga-Spiel könnte es dann sein, dass auch die Bundespolizei vorübergehend Zugriff auf das System habe, so der Vorstandsvorsitzende. Er nannte auch Installationen, welche z.B. die Deutsche Bahn nutzt, bei Bedarf aber auch die Polizei. Da habe sich bewährt.

Ein Aktionär fragte dann noch, ob Volumenwachstum im Bereich kritische Infrastruktur aufgrund von Lizenzen wahrscheinlich sei. Der Vorstand bejahte dies. Lizenzen hätten zudem den Vorteil, da durch „intensive Rückmeldungen“ von Anwendern die Dienste weiter verbessert werden könnten. Das sei ganz konkret bei der Entwicklung von Updates hilfreich und natürlich auch im Kundeninteresse.

Die Abstimmungen

Hier gab es keine Überraschungen. Allen Vorschlägen der Verwaltung wurde großer Mehrheit zugestimmt. Die Präsenzquote lag den Angaben zufolge bei 36,49%.

TOP 2 (Entlastung Vorstand): 99,86% Ja-Stimmen

TOP 3 (Entlastung Aufsichtsrat): 99,84% Ja-Stimmen

TOP 4 (Wahl des Abschlussprüfers): 100,0% Ja-Stimmen

TOP 5 (Beschlussfassung über die Wahlen zum Aufsichtsrat), hierbei Einzelabstimmung:

5a Wahlen zum Aufsichtsrat - Wahl von Veith Hamper: 99,91 Ja-Stimmen

5b Wahlen zum Aufsichtsrat - Wahl von Ingo Hoffmann: 99,91 Ja-Stimmen

5c Wahlen zum Aufsichtsrat - Wahl von Ingo Estermann: 99,91 Ja-Stimmen

Nach gut 1,5 stündiger Dauer schloss der Versammlungsleiter die Hauptversammlung.

Mein Fazit: Hohe Chancen, aber auch Risiken

Die artec technologies AG ist in einem – meiner Ansicht nach – hoch interessanten Geschäftsfeld tätig. Observations- und Management-Systeme in Sicherheitsbehörden sind derzeit – leider, möchte ich sagen – sehr gefragt. Und wer sich mit Behörden auskennt, weiß, dass da die Mühlen gelegentlich langsamer mahlen. Wer da einen Fuß in der Tür hat – wie artec -, der kann tendenziell mit Folgeaufträgen rechnen. Außerdem gefällt mir der Ansatz von artec, sich unverzichtbar zu machen. So ist die Einstiegshürde für Konkurrenten hoch. Denn es geht hier um sicherheitsrelevante Themen – da wird nicht so schnell zu einem Konkurrenten gewechselt, auch wenn der einen Ticken günstiger sein sollte. Apropos günstig: Per Ende 2024 betrug die Höhe des Eigenkapitals 2,93 Mio. Euro. Bei rund 2,86 Mio. Aktien entspricht das ca. 1,025 Euro je Aktie. Damit notiert die Aktie derzeit bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von gut 2, was ich für diese Wachstumsbranche nicht zu teuer finde. Positiv bewerte ich, dass hier der Gründer und Alleinvorstand stark selbst investiert ist („skin in the game“). Die Profitabilität von artec ist indes gewiss verbesserungswürdig: Immerhin gelang 2023 ganz knapp der Sprung in die Gewinnzone (auf Basis des Nachsteuerergebnisses), was 2024 weiter ausgebaut wurde. hier im laufenden Geschäftsjahr mit steigenden Umsätzen aufgrund von Skaleneffekten eine deutliche Verbesserung der Profitabilität erfolgt, sollten auf Sicht von 12-24 Monaten signifikant höhere Notierungen drin sein. An dem erklärten Ziel, den Umsatz in den kommenden Geschäftsjahren auf mindestens 5 Mio. Euro zu steigern, wird sich der Vorstand messen lassen können. Im laufenden Geschäftsjahr sollen es 4 Mio. Euro Umsatz werden. Ich sehe hier gute Chancen, angesichts der bisher verbesserungswürdigen Rentabilität und der recht geringen Kapitalausstattung auch signifikante Risiken.

Eine Anmerkung in eigener Sache: Es würde mich sehr freuen, wenn Sie Premium-Clubmitglied werden und meine Arbeit unterstützen. Mehr Informationen erhalten Sie durch Klick auf folgenden Kasten:

Artec technologies Aktie

ISIN: DE0005209589

WKN: 520958

Handel an mehreren deutschen Börsenplätzen möglich  

Und hier noch das Zitat zum Tag:

„Viele kleine Aktionäre, an vielen kleinen Orten, die viele Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern." - Von mir abgewandeltes afrikanisches Sprichwort

Mit freundlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Disclaimer                                           

Der vorliegende Beitrag ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Einverständnis des Autoren nicht veröffentlicht oder weitergegeben werden. Der Beitrag dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt der Verfasser keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Quelle der Daten für diese Seite: marketscreener.com, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen, eigene Fotografien.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

Mehr über mich