Rezension: Civilization VII

Rezension: Civilization VII

Wenn Sie in Ihrer Freizeit auch gerne Aufbau-Strategiespiele mögen, dann hier ein interessanter Hinweis:

Von DEM Aufbauspiel-Klassiker am PC schlechthin - Civilization - , ist inzwischen eine neue Version erschienen, nämlich der Teil VII. Nach jahrelanger Wartezeit.

Vor wenigen Tagen veröffentlicht, habe ich es natürlich umgehend getestet, schließlich ist Civilization einer meiner Langzeit-Favoriten.

Sofern Sie das Computerspiel Civilization (noch) nicht kennen:
Es handelt sich um ein Aufbauspiel am PC. Sie übernehmen die Rolle eines Stammesfürsten der Steinzeit, der über einige Siedler und eine Kriegereinheit befiehlt. Ab da steuern Sie gewissermaßen alles: Wo gesiedelt wird, was erforscht werden soll, welche Felder bewirtschaftet, wohin der Krieger gehen soll. Der running gag ´nur noch eine Runde´  hat hier seine Berechtigung.

Denn da es so viele parallel laufende Entwicklungen gibt, möchte man in der Regel ´nur noch das…´ schaffen. Doch dann hat sich wieder etwas Neues ergeben, und dann wieder etwas…

Mehr Hintergrundwissen: Wikipedia-Eintrag zu Civilization

Bereits im vorigen Jahrtausend (klingt gewichtiger als "in den 1990ern") habe ich einen nicht unbedeutenden Teil meiner Freizeit mit dem Aufbau von Zivilisationen in "Civilization" verbracht. "Veredelt" statt "verbracht", möchte ich eigentlich schreiben - wenn da nicht Anmerkungen von mir nahe Stehenden wären, die eher von "verschwendet" sprechen würden.

Doch konkret zur neuen Version VII. Der hochwertige Ankündigungs-Trailer zeigt stimmig, um was es thematisch geht:

Die neue Civilization Version hat mich an einen Einkauf in Thailand erinnert. Vor zig Jahren war ich einmal dort, ich glaube ich wollte ein Hemd kaufen. In einem Laden fiel mir ein Spruch auf: "Same, same - but different!"

Daran musste ich gerade denken. Denn CIV VII ist "irgendwie" natürlich schon eine Civilization-Variante und damit "irgendwie" dasselbe wie seine Vorgänger. Aber es ist auch anders!

Denn es gibt völlig neue Aspekte ins Spiel.

Ein Beispiel: So ist es bei Civilization bisher so gewesen, dass zu Beginn des Spiels eine Nation ausgewählt wird, welche dann bis Spielende gespielt wird.

Im Laufe der (spielerischen) Jahrtausende gewöhnt man sich als Anführer dieser Nation so an gewisse Eigenheiten und weiß spezifische Vorzüge zu schätzen (oder auch nicht).

Hier ist es anders: Denn nach der Epoche "Antike" werden die Karten gewissermaßen nochmal neu gemischt.

Man behält den gewählten Anführer (in meinem Fall Machiavelli) - doch die Nation wechselt.

Das wird sinngemäß damit erklärt, dass manche Nationen in der vorigen Version besondere Stärken z.B. in der Antike hatten, andere in der Neuzeit. Das hätte dann zu Ungleichgewichten geführt.

Durch die Dreiteilung sei nun ein ausgeglichenerer Spielfluss möglich. Dreiteilung? Genau, denn nach dem "Zeitalter der Erkundung" gibt es nochmal solch einen Bruch.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich diese Neuerung mag oder nicht. Zunächst reagierte ich so, wie ich gelegentlich auf Neuerungen reagiere - das war früher besser! Doch nach dem Durchspielen einer Partie sah ich durchaus einen gewissen Charme dieser Neuerung.

Erstes Treffen mit einem benachbarten Anführer - wie reagieren? Quelle: 2K

  • Es gibt auch neue Zivilisationen.So habe ich z.B. im Zeitalter der Entdeckung mit einer indischen Handels-Zivilisation (die "Chola") gespielt und so ganz nebenbei eines über diese historische Zivilisation gelernt
  • Das Kampfsystem wurde überarbeitet. So erhalten Einheiten keine Erfahrung mehr - sondern nur noch Anführer (die Einheiten leiten und zu Armeen zusammenfassen können).
  • Es gibt kaum noch "Barbaren", die zu Spielbeginn wild durch die Gegend wandern. Stattdessen gibt es kleine Stadtstaaten, die durch Einsatz von Diplomatiepunkten für die eigene Sache begeistert werden können (oder angegriffen werden können)...
  • Auch gibt es ein neues Diplomatie-Konzept im Spiel. So wird nun ebenfalls mit einem Punktewert gemessen, wie hoch der diplomatische Einfluss bzw. die Beliebtheit einer Nation ist. Es gibt verschiedene Wege, solche Diplomatie-Punkte zu generieren, und diese können für unterschiedliche Dinge eingesetzt werden (z.B. Einfluss bei Stadtstaaten...)

Da ich unmittelbar nach der Veröffentlichung gespielt habe, gab es noch einige Kinderkrankheiten im Spiel, sprich kleinere Fehler auch im Nutzer-Interface oder Schreibfehler in Meldungen.

Es soll im März 2025 ein größeres Update geben. Wen das Spiel interessiert, dem kann ich raten: Erst dieses Update abwarten.

Von mir aus jedenfalls untr oben genannten Einschränkungen ein Daumen hoch für: Civilization VII

Und hier noch das Zitat zum Tag:

"Vermeiden Sie Konflikte, es sei denn, Sie haben eine wirklich gute Chance, sie für sich zu entscheiden." (Aus der Anleitung des Spiels „Rheinländer“)

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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