Rezension: Die Tavernen im tiefen Thal

Rezension: Die Tavernen im tiefen Thal

Ungefähr einmal im Monat treffe ich mich mit anderen Investoren, um a) zu fachsimpeln und b) Strategiespiele zu spielen, parallel zum Genuss geistiger Getränke.

In dem Kontext meine Rezension der Brettspiel-Neuerscheinung: "Die Tavernen im Tiefen Thal" (ja, in der Rechtschreibung) von Wolfgang Warsch, erscheinen bei Schmidt Spiele.

Auf diesen Spieleautoren aus Oberösterreich bin ich voriges Jahr aufmerksam geworden, als er für sein Spiel "Die Quacksalber von Quedlinburg" (hier meine Rezension des Spiels) die Auszeichnung Kennerspiel des Jahres erhielt. Nun also zum neuen Spiel:

Darum geht es: Thematisch geht es darum, in die Rolle eines Kneipenwirts in der fiktiven Ortschaft "Tiefenthal" zu schlüpfen. In Bezug auf die Grafik befinden wir uns dabei in etwa in der Epoche der Frühen Neuzeit.

Zum Spielablauf:

In insgesamt 8 Spielrunden werden jeweils 7 Phasen abgehandelt. Diese lauten:

  • Der nächste Abend in der Taverne: Der Rundenmarker wird vorgerückt und es gibt möglicherweise Boni für die Spieler(innen)
  • Die Taverne füllt sich: Die Spieler(innen) ziehen von ihrem verdeckten Nachziehstapel Karten nach, bis alle Tische in ihrer Kneipe belegt sind
  • Die Kellnerin kommt: Für jede gezogene Kellnerin-Karte und ggf. für eine fest angestellte Kellnerin gibt es einen Würfel in der eigenen Farbe
  • Was darf´s denn sein? Die Spieler(innen) würfeln mit jeweils 4 Würfeln und ggf. durch die Kellnerin erhaltenen Würfeln
  • Qual der Wahl: Die Würfel können auf Einsatzfeldern in der eigenen Kneipe platziert werden
  • Jetzt wird serviert: Reihum werden die Aktionen abgehandelt, die durch die Würfel ausgelöst werden
  • Sperrstunde: Würfel und Karten werden entfernt, eine neue Runde beginnt bzw. nach 8 Runden endet das Spiel

Dieser kurze Abriss macht deutlich, um was es geht: Karten-Deck-Management, gepaart mit Würfel-Einsatz-Mechanismus. Ziel sind letztlich Siegpunkte, die es in erster Linie über adlige Gäste = entsprechende Karten gibt. Diese bringen zwar Siegpunkte, aber tragen ansonsten nicht viel zur Verbesserung der eigenen Kneipe bei. Dafür wären Karten der Sorte Kellnerin, Tellerwäscher, Bierhändler, Lieferant oder Tisch notwendig.

Ohne hier in die Details gehen zu wollen, stelle ich fest, dass es sich um ein recht eingängliches Worker-Placement Spiel mit Deckbuilding handelt. Das umfangreiche Material und die 2 Anleitungshefte haben mich zunächst etwas abgeschreckt. Doch ein bedeutender Teil des Materials ist für optionale Module (und auch ein eigener Teil der Anleitung beschäftigt sich nur mit diesen). Die Module haben wir gar nicht gespielt, sondern lediglich das Grundspiel.

Zu dem kann ich sagen: Nach ein, zwei Spielrunden ist das Konzept verstanden und es bietet kurzweiliges Spielevergnügen. Ein Vorteil ist, dass die meisten Phasen von den Spielern gleichzeitig abgewickelt werden können, so kommt keine lange Wartezeit ("downtime", wie es in Spielerkreisen heißt) zustande. Das Artwork gefällt mir, insgesamt hat mir das 2018er Spiel "Die Quacksalber von Quedlinburg" aufgrund des dortigen "push-your-luck"-Charakters allerdings mehr zugesagt.

Die Tavernen im Tiefen Thal

Bei Interesse können Sie unter diesem Link einen Blick in die Anleitung (kostenlose PDF-Daei) erhalten

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben einen angenehmen Sonntag!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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