
Rezension: Neustart für die Lunge
Ich möchte diesen Beitrag mit einem Zitat beginnen, das Ambrose Bierce zugeschrieben wird:
“War is God's way of teaching Americans geography.”
Sinngemäß übersetzt also: Krieg ist Gottes Weg, um Amerikanern Geographie beizubringen.
Das gilt wahrscheinlich auch für Mitteleuropäer wie uns. Oder haben Sie vor dem Ukraine-Krieg schon einmal von Städten wie Bachmut/Artjomowsk gehört? Eben.
Letztlich ist dieses Zitat ernüchternd (und es macht mich etwas traurig, aber ich sehe es durchaus als bissig-zutreffend).
Wieso ich darauf komme:
Als ich neulich ins Krankenhaus musste, dachte ich mir sinngemäß - Krankheit ist vielleicht Gottes Weg, uns Wissen über unsere Körper zu vermitteln.
Da ich Lungenprobleme habe, stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich über dieses Organ weiß.
Ich nahm diese Erkenntnis zum Anlass, den Krankenhausaufenthalt zu nutzen, um ich diesbezüglich weiterzubilden.
Als medizinischer Laie schaute ich, was für populärwissenschaftliche Bücher zum Thema Lungenerkrankungen/Lungengesundheit es gibt.
Und da mir das Buch "Neustart für die Lunge" von Dr. Ehlers empfohlen wurde, habe ich genau dieses gelesen.
Ich kann sagen, ich habe es nicht bereut - im Gegenteil.
Mein Krankenhausaufenthalt hat mir dank der Lektüre des Buchs so wertvolles Wissen zum Thema Lunge vermittelt.
Der etwas lange Untertitel des Buchs bringt durchaus auf den Punkt, um was es da geht:
Wie Sie das lebenswichtige Organ reinigen, stärken und verjüngen - mit den besen Methoden für eine gesunde und widerstandsfähige Lunge
Der Autor ist vom Fach (= Pneumologe) und vermittelt zunächst grundlegendes Wissen zum Thema Lunge. Was beim Gasaustausch passiert, welche Rolle das Bronchialsystem spielt, und was es mit dem Zwerchfell auf sich hat - darum geht es im ersten Teil.
Eine Beispielseite aus dem Buch. Quelle: Verlag
Im zweiten Teil wird das Zusammenspiel der Lunge mit anderen Organen behandelt. Das fand ich höchst interessant, Beispiel Lunge-Darm-Schranke.
Der Hauptteil des Buches ist die Beschreibung von Dingen, die unsere Lunge belasten. Da gibt es zum einen selbst verschuldete Dinge wie Übergewicht oder Rauchen..."eh scho wissen". Aber äußerst interessant fand ich die Schilderungen, wie z.B. Viren oder Bakterien die Lunge angreifen können. Was mich etwas gestört hat: Das Thema Coronavirus wurde äußerst breit behandelt. Aber das ist wohl dem Erscheinungsjahr der 1. Auflage = 2021 zu "verdanken".
Nutzwert für den Alltag bietet das Buch insbesondere durch die vorgestellten Übungen und Umstellungen der Lebensweise, Beispiel Zwerchfelltraining.
Für gesundheitsbewusste Investoren eine glasklare Empfehlung meinerseits für:
Dr. Martin Ehlers: Neustart für die Lunge
Hier findet sich hoher Nutzwert im Hinblick auf die eigene Gesundheit: Gut verständliche Informationen und dann im zweiten Teil wertvolle Tipps zum Schutz und zur Stärkung der eigenen Lunge.
Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie bei Interesse unter diesem Link.
(Anmerkung: Ich habe die 2. Auflage des Buches von 2022 gelesen)
*** Nachtrag: Ich habe auch das kleine, interessante Büchlein Asthma einfach wegatmen gelesen. Das gelingt in etwa 2 Stunden.
Der Autor ist ein Verfechter der sogenannten "Buteyko-Methode", mit der sich Asthma unter bestimmten Bedingungen wegatmen lässt.
Hier der Wikipedia-Eintrag zu Konstantin Buteiko
Diese Methode ist auch bei Heuschnupfen und Schnarchen anwendbar, und deshalb interessierte sie mich. Da der Autor Patrick McKeawn als Experte auf diesem Gebiet gilt (und Dr. Buteyko noch persönlich kennenlernte), las ich sein aktuelles Buch (4. Auflage von 2022).
Gut gefallen hat mir der schörkellose Ansatz und die Fokussierung auf die Vermittlung der Atemtechniken. Das ist für Laien = durchschnittliche Säugetiere wie mich sehr verständlich gewesen.
Ob ich das Buch empfehlen kann? Das kann ich noch nicht sagen. Das Buch "an sich" ist durchaus praxisorientiert und vermittelt die Methode sehr gut mit konkreten, leicht durchführbaren Übungen.
Doch ob die Buteyko-Methode "an sich" gut und nützlich ist, kann ich noch nicht sagen. Einige Aspekte waren für mich kontra-intuititiv - so vertritt der Autor die These, dass wir zu viel atmen und letztlich tendenziell weniger und durch die Nase atmen sollten. Kohlendioxid im Blut ist nichts Schlechtes, sondern in der richtigen Menge durchaus sinnvoll. Tief einatmen soll vermieden werden, ebenso chronisches Hyperventilieren.
Ob die Methode zu fühlbaren Erfolgen führt? Ich kann es noch nicht sagen, da einige Wochen Anwendung dafür notwendig sind und ich gerade erst begonnen habe. Und ich bin natürlich auch kein Mediziner und kann insofern nur aus meiner Laiensicht berichten.
Da es hier um das Buch geht, kann ich anmerken: Das Buch erfüllt seinen Zweck - die Vermittlung von Übungen der Buteyko-Methode.
Patrick McKeown: Asthma einfach wegatmen
Angenehme Lektüre!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.