Projekte Namibia: Dantago, MYO

MYO-Projekt

Projekte Namibia: Dantago, MYO

Ich war erneut vor Ort und mein Eindruck der vorigen Besuche (Ende Januar 2018 und 2020) hat sich bestätigt. Um was es geht:

Ich habe in Namibia zwei Hilfsprojekte besucht, um mir ein eigenes Bild von diesen zu machen.

Zum einen "Dantago - Communities Rising" im Stadtteil DRC/Swakopmund - wo sich eine engagierte Dame namens Katrina (auf dem Foto oben zwei Personen neben mir) um Kinder mit problematischem Hintergrund und sehr großer Armut kümmert. Da dieses Projekt im Wesentlichen die Initiative dieser einen Person ist, halte ich persönlich hier Sachspenden vor Ort für sehr effektiv - hingegen wegen fehlenden Kontrollmöglichkeiten keine finanzielle Überweisung.

Dann habe ich das "MYO"-Hilfsprojekt besucht. MYO steht für "Mondesa Youth Opportunities" (Mondesa ist ein Stadtteil in Swakopmund/Namibia).

Die Grundidee gefällt mir: Das Projekt bietet Kindern Unterstützung. Zwei Voraussetzungen:

  1. Intelligenz und der Wunsch, vorwärts zu kommen und Bildung zu erhalten
  2. Wirtschaftliche Benachteiligung (Eltern arbeitslos, Waisenkind, Eltern drogenabhängig/kriminell etc. pp.)

Hier ein Video-Überblick zum Projekt:

Was ich selbst vor Ort beobachtet habe:

Die Kinder gehen vormittags ganz normal zur Schule und gehen danach zum MYO-Projekt. Ansonsten würden die meisten von ihnen auf der Straße landen, so mein Eindruck - übrigens ohne Mittagessen.

Deshalb gibt es beim MYO-Projekt erst einmal ein Mittagessen für alle und dann gibt es den ganzen Nachmittag über ein Bildungsprogramm. Mathematik, Englisch, Musik und Sport - mit entsprechenden Pausen.

Ich habe mich einen Nachmittag sozusagen als Mäuschen hinten in die Zimmer gesetzt und beobachtet, wie die Kinder unterrichtet werden und wie deren Einstellung ist. Interessanterweise fiel mir auf: Da es sich um keine Schule handelt, sondern die Kinder freiwillig dorthin gehen, um ihren Bildungsstand zu verbessern, war die Motivation sehr hoch. Ich sprach in den Pausen einige Kinder, um auch unabhängig von den Organisatoren Eindrücke von den Betroffenen zu erhalten. Dabei bat ich einige Kinder, mir auf einem Zettel zu beschreiben, was das MYO-Projekt für sie bedeutet.

Testimonial: Joyce Mukuve, 5. Klasse
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What MYO means to me

"MYO is like a home to me it's like my family. It teaches me things I never knew before. And one day just one day I'll be a great person. It's an inspiring place. Everyday after school you think that you're not clever but as soon as you come to MYO you'll figure out hat it isn't that difficult. And that's why I love MYO".  -  Joyce Mukuve, 5. Klasse, Januar 2018

 

Testimonial 2: Juliane, 5. Klasse

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What MYO means to me

"MYO is a second home to me. The teachers are my parents and the learners are my siblings. We learn more then we learn at school. They feed us and care about us. I come to MYE to learn more and build my future. I really enjoy time at MYO and never want to let them down. MYO is knowledge to me."  - Juliane, 5. Klasse, Januar 2018

Ich finde: "Wissen ist Macht" - und der Schlüssel zu einem besseren Leben. Hier erhalten intelligente Kinder Förderung - was ihnen die Möglichkeit eröffnet, gute Menschen zu werden, einen passenden Beruf zu ergreifen und der Gesellschaft hoffentlich später etwas zurückzugeben. Als ich mit den Kindern gesprochen habe, habe ich gemerkt, wie dankbar sie sind für das Wissen und auch die Erziehung, die sie beim Projekt erhalten. Wer weiß, was hier möglich gemacht wird bzw. was für ein menschliches Potenzial entdeckt wird.

Ein Nachteil aus meiner Sicht: Es handelt sich um kein Projekt "Hilfe zur Selbsthilfe", wie ich es sonst bevorzuge. Beispiel Malawi - da war eine Anschubfinanzierung nötig zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion, danach läuft das Projekt von selbst. Hier hingegen werden keine Einnahmen erzielt, denn die Kinder verpflichten sich zwar zur regelmäßigen Teilnahme und zum Erreichen von Lernzielen (sonst "fliegen" sie aus dem Projekt) - aber zahlen müssen sie keinen Cent. Insofern ist das MYO-Projekt von fortlaufenden Einnahmen abhängig. Hier gilt es abzuwägen, und die Entscheidung muss natürlich jede(r) für sich selbst treffen.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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