Baobab – ein „Superfood“
Neulich geschah es, dass ich mir eine Bronchitis einfing und nach erfolglosem stümperhaftem eigenen Herumdoktorn dann doch eine Antibiotika-Behandlung begann. Eigentlich bin ich kein Freund davon, direkt mit der Antibiotika-Keule zu beginnen, da dann z.B. die Darmflora mal eben vernichtet wird. Doch was sein muss, muss sein.
Sie können sich denken, dass ich das nicht erwähnen würde, wenn ich das nicht mit Nutzwert für Sie, liebe Leserin und lieber Leser, verknüpfen könnte. Und dieser Nutzwert ist eine Lektüre-Empfehlung.
Denn auf der Suche nach Naturprodukten zur Wiederherstellung der Darmflora erinnerte ich mich an die Kompakt-Ratgeber zum Thema Gesundheit des Mankau Verlags. Diese kann ich medizininischen Laien wirkich empfehlen:
Denn diese Büchlein bieten im kleinen Format (passt fast in eine Hosentasche) auf 100-150 Seiten äußerst komprimiert und gut lesbar nützliche Informationen zu einem bestimmten Thema.
Da es diesen Monat eine Neuerscheinung zu einem "Superfood" gab, habe ich dieses neue Büchlein umgehend mit Interesse gelesen.
Ich wurde nicht enttäuscht: Auch dieser Kompakt-Ratgeber lieferte mir gut lesbar und mit hoher Informationsdichte Wissenswertes zum Thema - welches hier das "Superfood" Baobab ist.
Baobab, kenne ich von meinen Afrikareisen, der "Affenbrotbaum". Dort wird er auch als "Apothekerbaum" bezeichnet, nicht ohne Grund: Denn zahlreiche Bestandteile des Baobab werden in der Volksmedizin genutzt.
Ich finde: Die Autorin bereitet dieses Thema für uns medizinische Laien sehr gut auf.
Dazu finden sich im ersten Teil auch Tabellen mit Inhaltsstoffen je 100 g Baobab-Fruchtfleisch. Kalium, Kalzium, Zink, Eisen, Vitamin C - alles in beachtlichen Mengen erhalten.
Beim ORAC Wert (welcher Antioxidantien misst) kommt Baobab demnach auf Spitzenwerte.
Und - das war der Grund, warum ich überhaupt auf Baobab kam: Dieses "Superfood" stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt präbiotisch für eine wünschenswerte Darmflora. Gerade nach einer Antibiotika-Kur ist die Einnahme von Baobab deshalb passend.
Die Autorin stellt solche Behauptungen nicht einfach in den Raum, sondern nennt konkrete medizinische Studien dazu.
Mir persönlich gefällt gut, dass sie einerseits wissenschaftliche Studien heranzieht und Quellen nennt etc., andererseits aber durchaus esoterisch angehaucht ist (Reiki, Yoga, Meditationen in Indien). Dieser Mix kommt offensichtlich nicht nur bei mir gut an: Laut Verlag liegt die Gesamtauflage ihrer Bücher welweit bei ca. 580.000 Exemplaren.
Doch die Höhe der Auflage interessiert mich nur am Rande. Für mich persönlich hat das Büchlein hohen Nutzwert, auch und besonders wegen des späteren Kapitels zu den konkreten Anwendungsmöglichkeiten.
So gibt die Autorin sehr gut umsetzbare Tipps, wie sich Baobab in die eigene Ernährung einbauen lässt. Ein Beispiel: Ein Smoothie mit Heidelbeeren und Bananen - und etwas Baobab-Pulver.
Ob es wirkt? Das kann ich noch nicht sagen, da ich erst vor kurzem begonnen habe und Naturprodukte natürlich einige Zeit benötigen, bis sie ihre - hoffentlich positiven - Auswirkungen zeigen.
Was ich aber sagen kann: Diese Neuerscheinung überzeugte mich durch hohen Nutzwert und gute Lesbarkeit - klares Daumen hoch meinerseits für:
Barbara Simonsohn: Baobab
Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie bei Interese unter diesem Link
Ich danke dem Mankau Verlag dafür, dass ich das folgende interessante Interview mit der Autorin von "Baobab" hier wiedergeben darf.
Baobab, der Affenbrotbaum, gilt als das Symbol Afrikas sowie als wahrer Alleskönner in Sachen Gesundheit. Was war Ihre erste Begegnung mit dem afrikanischen „Apotheken- oder Wunderbaum“?
Barbara Simonsohn: Meine erste Begegnung mit dem Baobab hatte ich vor 19 Jahren in Kenia. Ich war dort mit meinen Kindern auf Safari. Im Masai-Mara-Nationalpark im Norden des Landes übernachteten wir nach einem erfüllten Tag, an dem wir Geparden, Elefanten und Löwen gesehen hatten, in einer Lodge. Vor dieser Lodge stand ein uralter Baobab-Baum. Er hatte aufgrund der Trockenzeit alle seine Blätter abgeworfen und sah wie ein Urzeittier aus mit seinem gefurchten riesigen Stamm mit zahllosen Löchern und seinen spindeldürr in den Himmel ragenden, grauen Ästen. Ich setzte mich zu seinen Füßen, seinem Stamm, lehnte mich dagegen und meditierte mit geschlossenen Augen. Es war plötzlich so, als wenn mich ein Stromschlag getroffen hätte: Dieser Baum sah zwar tot aus, war aber voller Leben, durchfuhr es mich. Seine Kraft übertrug sich auf mich, und ich hatte das Gefühl, ich war in Kontakt mit meinem Erbe: Afrika, Wiege der Menschheit. Die Faszination dieses Baumes hat mich seither in ihren Bann gezogen und nie wieder losgelassen.
Schon seit Jahrtausenden werden Blätter, Früchte und Samen als Grundnahrungsmittel und Medizin verwendet. Warum ist Baobab hierzulande noch ein Geheimtipp, und wie lässt sich das ändern?
Barbara Simonsohn: Ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau. Baobab-Fruchtpulver ist in Hollywood seit Langem ein beliebter Tipp für Smoothies: für eine schöne Haut und eine gute Verdauung, für Schönheit und Gesundheit. In Großbritannien bekommt man Baobab-Produkte in jedem Supermarkt. Hierzulande ist Baobab noch ein Geheimtipp und nur im Bioladen oder im Internet erhältlich. Viele haben keine Ahnung, dass dieser Baum, den die meisten aus „Der kleine Prinz“ kennen, heilkräftig ist und riesige Früchte produziert. Wie heute für die Affen Afrikas war der Baobab für die Menschen der Frühzeit eine Art Grundnahrungsmittel und auch ein Medizinbaum. Heute besteht die paradoxe Situation, dass die Wertschätzung des Baobabs in Afrika sinkt – kleine Bäumchen wurden in einer Baumschule verschenkt, und kaum einer wollte sie haben; vor allem in den Städten ist westliche Industrienahrung „in“ –, im Westen aber steigt. Ich bin daher guten Mutes, dass über den Umweg einer steigenden Nachfrage in den Industrienationen auch die Afrikaner ihren „Baumschatz“ wieder mehr zu würdigen wissen. Bisher ist nur das Fruchtpulver als „neuartiges Lebensmittel“ im Rahmen der Novel-Food-Verordnung in der EU zugelassen. Ich hoffe, dass es bald Initiativen geben wird, auch die Blätter und Samen als Nahrungsmittel anzuerkennen. Die Blätter müssen natürlich nachhaltig geerntet werden. Wenn mein Buch einen kleinen Beitrag leisten kann, die Qualitäten dieses erstaunlichen Baums bekannter zu machen, hätte es seinen Zweck erfüllt. Durch mein Afa-Algenbuch, mein Steviabuch und mein Buch über Chia konnte ich eine kleine Bewegung anstoßen. Vielleicht gelingt mir dies auch mit diesem Kompaktratgeber – ich hoffe es!
Sie bezeichnen Tropenfrüchte wie Baobab auch als „Superfood“. Was versteht man darunter, und was macht die Frucht des Apothekenbaums so wertvoll?
Barbara Simonsohn: Ein „Superfood“ ist ein ursprüngliches Lebensmittel mit einer hohen Vitalstoffdichte. Superfoods stammen von Pflanzen, die nicht nach äußeren Kriterien ge- und verzüchtet sind, sondern sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben. Oft wurden sie erst vor ein paar Jahren „entdeckt“ wie die Afa-Alge, Moringa oder Chia. Viele dieser Superfoods wachsen wild, sich selbst überlassen. Nach Professor Fritz-Walter Popp haben Wildpflanzen eine viel höhere Biophotonen-Speicherkapazität oder Ordnungskraft als Kulturpflanzen. Ohne menschliches Zutun widerstehen sie Umwelteinflüssen, schützen sich auf natürlichem Weg vor Schädlingen und Pilzen und haben sich ihrer Umgebung optimal angepasst. Diese Eigenschaften geben sie an uns Menschen weiter. Auch uns schützen sie vor Viren, pathologischen Bakterien und Pilzen. Ihre Vitalstoffdichte ernährt unsere Zellen optimal. Wir verhungern nämlich durch unsere Industrienahrung an vollen Töpfen. Wenn der Körper nie das bekommt, was er wirklich braucht, will er immer mehr und ist doch nie zufrieden. Übergewicht, das metabolische Syndrom und letztlich Diabetes Typ II und Herzprobleme sind die Folgen. Baobab ist ein Superfood, das Nährstoffdefizite, die bei uns durch falsche Zuchtziele und ausgelaugte Böden entstanden sind, ausgleicht. Wir merken das auch psychisch: Bei mir wirkt Baobab-Fruchtpulver stimmungsaufhellend. Wenn wir Superfoods wie Baobab zu uns nehmen, ist es wie ein lang ersehnter warmer Sommerregen, der auf ausgedörrtes Land fällt. Der Mensch atmet auf.
Affenbrotbäume wachsen heute noch genauso wild wie vor Millionen von Jahren, als sie entstanden sind. Warum kommt dies gerade den modernen Ernährungsgewohnheiten zugute?
Barbara Simonsohn: Unsere Gene sind vorwiegend noch aus der Steinzeit. Mit der Ur-Nahrung Baobab befriedigen wir die Bedürfnisse unserer Zellen nach optimaler Nährstoffzusammensetzung. Vitamine, Proteine, Spurenelemente, Enzyme, Fruchtsäuren und
Ballaststoffe sind im Fruchtpulver des Baobab-Baums konzentriert vorhanden. Unser Körper kann die Vitalstoffe natürlich wachsender Pflanzen nur konzentriert, d.h. in Form der ganzen Pflanze,
optimal aufnehmen; man spricht hier von „Bioverfügbarkeit“. Das Besondere am Affenbrotbaum: Der Baum hat schon von sich aus ein ganz natürliches Konzentrat geschaffen, indem er seiner
Frucht das Wasser entzogen hat. Weniger Verarbeitung geht nicht!
Die in der Volksmedizin seit Langem bekannten Heilwirkungen des Baobabs werden nach und nach durch wissenschaftliche Studien bestätigt. Bei welchen Beschwerden lässt sich Baobab prophylaktisch und therapeutisch einsetzen?
Barbara Simonsohn: Baobab hat ein breites Wirkspektrum. Der Darm und das Mikrobiom rücken immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, gerade gab es darüber eine Titelstory im „Focus“. Der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch. Ist der Darm gesund, ist es auch der Mensch; ist der Darm krank, kränkelt auch der Mensch. Darmprobleme wie chronische Darmentzündungen nehmen zu, und unsere Darmflora verarmt. Hier hilft Baobab. Das Wachstum gesunder, physiologischer Darmbakterien wird angeregt, das Wachstum pathologischer Keime ausgebremst. Baobab ist aber noch für vieles mehr gut. Die Antioxidanzien schützen uns vor dem Angriff freier Radikaler. Baobab besitzt ein ideales Aminosäurenprofil, und seine Polyphenole schützen uns vor Viren und Bakterien. Mit Baobab können wir auch wieder einfache Kohlenhydrate essen, ohne die „Zuckerschaukel“ befürchten zu müssen; Baobab dient damit der Diabetes-Prophylaxe. Der Affenbrotbaum schützt darüber hinaus das Herz, hilft beim Gewichtsmanagement und versorgt uns mit den Vitalstoffen, die uns vor Burn-out schützen.
Außerdem ist Baobab das ideale Schönheits- und Hautpflegeprodukt von innen und außen. Jeder kann von diesem Wunderbaum profitieren!
Wer Baobab-Produkte nutzt, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit und Schönheit, sondern unterstützt auch kleinbürgerliche Strukturen in Afrika. Wie kann diese Entwicklung weiter gefördert werden, und woher bezieht man am besten solche Produkte?
Barbara Simonsohn: Der Klimawandel macht sich besonders im globalen Süden bemerkbar, noch gravierender als bei uns. Wenn Menschen nicht genug zu essen oder keine Aussicht auf einen Job haben, wandern sie aus. Wir würden dies genauso tun in ihrer Lage. Baobab-Produkte kaufen heißt, Menschen in Afrika eine Zukunft zu schenken. Es gibt zwar so viele große alte Baobab-Bäume in Afrika, dass man auch bei einem Baobab-Boom die Nachfrage decken könnte. Es empfiehlt sich aber, von Firmen zu kaufen, die sich für faire Löhne – Fairtrade – einsetzen, für die Verarbeitung vor Ort zur Qualitätssicherung – kurze Wege –, für Zertifikate „Wildsammlung“ bzw. „bio“ und für Nachhaltigkeit. Ich sehe die Chance für Baobab-Produkte ähnlich wie bei der Zirbe: Professor Maximilian Moser von der Medizinischen Universität Graz stellte im Rahmen seiner Messungen fest, dass das Holz der alpinen Zirbe die Qualität des Schlafs fördert, wenn das Bett aus diesem Material besteht. Ein wahrer Boom setzte daraufhin ein, und in vielen Hotels gibt es Betten und Zimmer aus Zirbenholz. Mosers Forschungsergebnisse führten dazu, dass man die zuvor vernachlässigte alpine Zirbe wieder massiv anpflanzt. Ganz nebenbei hat Professor Moser damit das Tischlerhandwerk in den Alpen gerettet. Einen ähnlichen Wertschätzungszuwachs erhoffe ich mir auch für den Baobab. Er hat dies in meinen Augen mehr als verdient.