Geld für Afrika – mit netten Zinsen
Da ich Horchposten in Afrika habe, erfahre ich von dort auch gelegentlich Interessantes zu möglichen Investitionsmöglichkeiten. So zum Beispiel in diesem Fall:
Die hierzulande eher wenig bekannte "Afrikanische Entwicklungsbank" (African Development Bank Group) soll - nomen est omen - den afrikanischen Kontinent entwickeln. Sie ist eine multinationale Institution, mit 54 afrikanischen Staaten als Mitgliedern. Und dazu gehören auch 28 Staaten als Mitglieder, die nicht auf dem afrikanischen Kontinent liegen. Darunter die Schweiz, Österreich, Deutschland und Luxemburg.
Ich hatte Ihnen diese Institution voriges Jahr bereits einmal vorgestellt und möchte das hiermit nochmals tun. Der Grund bzw. Anlass: Die Afrikanische Entwicklungsbank hat neulich eine Anleihe in Schweizer Franken emittiert.
Und das finde ich gleich aus drei Gründen interessant. Denn mit dem Kauf dieser Anleihe können Investoren aus dem Euro-Raum:
- In den Schweizer Franken diversifizieren (finde ich sinnvoll)
- Die Wirtschaft afrikanischer Staaten fördern
- Und "ein bissche wat" an Zinsen erhalten
Der Reihe nach. Zunächst etwas Hintergrundinformationen zur Afrikanischen Entwicklungsbank:
Deutschland hält rund 4% der Kapitalanteile an der Afrikanischen Entwicklungsbank - leistet aber über 9% der Geberbeiträge. Typisch Deutschland, dachte ich mir da zunächst, gerne international das Geld deutscher Steuerzahler verteilen - aber in diesem Fall finde ich es gar nicht verkehrt, denn die Afrikanische Entwicklungsbank finanziert aus meiner Sicht wirklich gute Projekte.
Förderung von guter Regierungsführung, Direktkredite an Kleinstunternehmer, Förderung von Landwirtschaft/Ernährungssicherheit und Wiederaufbau von vom Bürgerkrieg zerstörten Staaten - klingt für mich prima.
Was ich gut finde: Die Afrikanische Entwicklungsbank verschenkt zwar ab und zu etwas (über "Grants"), vergibt in erster Linie jedoch langfristige Darlehen.
Baobab-Bäume in Afrika
Da geht es im Fall des Fonds "African Development Fund" (der Afrikanischen Entwicklungsbank) um wirklich lange Kreditlaufzeiten. 50 Jahre Laufzeit, 10 Jahre keine Rückzahlung oder Zinszahlung, und danach dann bescheidene 0,75% Gebühren (um die Kosten der Kreditvergabe/Bürokratie zu decken) und 0,5% commitment fee. So können afrikanische Staaten zum Beispiel den Aufbau von Projekten der Erneuerbaren Energien langfristig und sehr günstig finanzieren.
Die Afrikanische Entwicklungsbank erhält aus den vergebenen Krediten natürlich Rückflüsse - doch wirtschaftlich interessant ist das weniger, schließlich liegt die Inflation gerade ja schon höher. Deshalb gibt es eben die Beiträge der Mitgliedsstaaten (mit Deutschland als zweitgrößtem Zahlmeister). Japan ist da übrigens auch stark engagiert auf der Geberseite.
Und auch wir als private Investoren können der Afrikanischen Entwicklungsbank Geld bereitstellen, mit dem sie arbeiten kann. Damit können wir indirekt durchaus Gutes bewirken - und wir bekommen nette Zinsen.
Hier zu den wie ich finde interessanten Details:
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