Geldanlage in norwegischen Kronen (EUR/NOK)
Ich finde es derzeit nicht verkehrt, einen Teil seines Vermögens in norwegischen Kronen anzulegen. Das Thema Euro-Krise ist schließlich nicht zwangsläufig dauerhaft beendet, um es einmal so auszudrücken. Norwegen hingegen ist im Kreise der europäischen Staaten sozusagen ein wirtschaftliches Vorzeigeland.
Beispiel norwegische Erdölvorkommen:
- Deren Erträge hat Norwegen genutzt, um vorzusorgen.
- Die Einnahmen wurden keineswegs jährlich „verpulvert“, sondern in Form eines Fonds zurückgelegt für die Zeit, in welcher die Erdöl-Vorkommen wirtschaftlich ausgebeutet sind.
- Dieser Fonds – weltweit diversifiziert – hat inzwischen ein Volumen von umgerechnet über 19.900 Milliarden NOK erreicht - ca. 1,7 Billionen (!) Euro (aktueller Stand des Fonds hier abrufbar).
Bei einer Einwohnerzahl von ca. 5,1 Millionen entspricht das einer Rücklage von rund 335.000 Euro pro Kopf. Das ist doch mal ein beruhigendes Sorgenpolster.
335.000 Euro pro Kopf an Rücklagen - und in Deutschland haben wir "Sondervermögen", die ein Euphemismus für Schulden sind (denn das sind sie). Norwegen, da hast du es eindeutig besser!
Sehr gut gefällt mir die Regelung, dass der norwegische Staat pro Jahr nur Zugriff auf 4% der Rücklagen des Fonds hat. In den letzten Jahren wurde pro Jahr immer mehr Rendite erzielt – der maximal mögliche Zugriff des Staates ging in vielen Jahren nicht an die Substanz, da die erzielte Rendite höher war.
Vergleichen Sie das mal mit den Rücklagen der anderen europäischen Staaten. Da finden Sie „Rücklagen“ höchstens mit einem Minuszeichen davor.
Auch sonst gefallen mir die wirtschaftlichen Rahmendaten Norwegens, wie die geringe Arbeitslosenquote.
Und die Bewertungen können sich trotz der steigenden Kurse sehen lassen:
So gibt es immer noch recht günstige norwegische Aktien (was das KGV betrifft), mit schöner Dividendenrendite. Mehr dazu weiter unten.
Und nicht zu vergessen, wenn Sie norwegische Aktien kaufen, dann diversifizieren Sie damit automatisch in die Währung „norwegische Krone“.
Das sind handfeste Gründe, die meiner Ansicht nach derzeit für die Geldanlage in norwegische Aktien und in norwegische Kronen sprechen.
Letzteres geht übrigens auch recht komfortabel über ein "Fremdwährungskonto". Sie können bei Ihrer Bank/Ihrem Broker prüfen, ob die so etwas anbieten: Ich selbst nutze das, indem ich einfach z.B. einen gewissen Euro-Betrag auf das Fremdwährungskonto überweise, das wird dann automatisch umgerechnet in norwegische Kronen und umgekehrt (natürlich nimmt die Bank dafür eine Gebühr, wer hätte es gedacht).
Zitat zum Tag:
„Glücklich ist, wer sich nicht darüber sorgt, was ihm fehlt, sondern sich darüber freut, was er hat.“ – Norwegisches Sprichwort
Höchst interessant finde ich Investments in norwegische Fischfarmen.
Wie ich darauf gestoßen bin: Vor einiger Zeit las ich John Steinbecks Die Straße der Ölsardinen. Der Titel verweist auf eine Straße mit Ölsardinenfabriken im kalifornischen Monterey der 1920er und 1930er.
Damals wurden dort ca. 200-250.000 Tonnen Ölsardinen pro Jahr verarbeitet. Doch Nachhaltigkeit wurde damals offensichtlich nicht beachtet. Die Bestände wurden überfischt, aufgrund kurzfristigen Profitstrebens. Leidtragende waren letztlich auch die Fischer und die „Straße der Ölsardinen“:
1957/1958 wurden nur noch 17 Tonnen Ölsardinen gefangen, 1973 machtedie letzte Konservenfabrik dicht.
Weltweit werden derzeit wieder einige Bestände an Fischen überfischt. Vor diesem Hintergrund...
...finde ich das Anlegen von „Fischfarmen“, welche möglichst ohne Einsatz von Antibiotika auskommen und nachhaltig wirtschaften, besser als das Überfischen wilder Bestände. Und da gibt es in Norwegen einige aussichtsreiche Firmen, erfreulicherweise auch börsennotiert.
Und wenn Sie deren Aktien kaufen – dann investieren Sie indirekt natürlich auch in deren Heimatwährung = norwegische Kronen. Für einige ist das ein „Risiko“ – ich sehe es eher als zusätzliche Chance.
Besonders interessant finde ich auch diese Anleihen in norwegischen Kronen:
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