Bayer: Ändert sich da wirklich etwas?

Bayer: Ändert sich da wirklich etwas?

Bei der Bayer Aktie hatte ich mir gedacht...wenn der Kurs noch bis auf 50 Euro fällt und dann in etwa auf Buchwert notiert, kaufst du auch.

Nun ja, bekanntlich hat die Notierung bei ca. 51,80 Euro wieder nach Norden gedreht...


Bayer, ist da ein Kauf überhaupt vertretbar, ethisch und im Sinne einer "Wohlfühl-Aktie"?

Ich persönlich mag eben Wohlfühl-Aktien. Aktien von Unternehmen, die mit ihrem Einsatz unsere Gesellschaft weiterbringen und auf verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen achten.

Soviel zum Thema rein rationale Entscheidungen im Sinne des homo oeconomicus...

Bei Bayer sehe ich analog zu Star Wars gewissermaßen einen Kampf zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht.

Ihr Autor bei der diesjährigen Bayer HV

Die helle Seite der Macht wird durch die Bereiche Animal Health und Pharmaceuticals verkörpert. Da wird z.B. an Medikamenten gegen Krankheiten geforscht. Gewiss, das soll Gewinn bringen - aber es bringt auch für die betreffenden Kranken im Erfolgsfall Hoffnung und vielleicht Lebensverlängerung. Feine Sache.

Und dann ist da die dunkle Seite der Macht, Stichwort Monsanto, das ist ja bekannt, Stichwort Glyphosat, mögliches Bienensterben, Erstellen von Listen mit Kritikern etc. pp.

Welche Seite wird gewinnen?

Die, die du fütterst, wie ein indianisches Sprichwort sagt.

Und seit einigen Wochen sehe ich immerhin den Versuch, dass das Bayer Management umdenkt und auch versucht, die "helle Seite" zu füttern.

Ändert sich wirklich etwas bei Bayer oder ist das reine „Kosmetik“, gute PR-Arbeit?

Ich sage mit großer Sicherheit: Ich weiß es nicht!

Was mir aber auffiel:

Zuletzt fielen die Leverkusener mit selbstkritischen Tönen, Offenheit für konstruktive Kritik und gefühlt mehr Nähe in der Unternehmenskommunikation auf.

Sei es, dass relativ offensiv darauf hingewiesen wurde, dass man nicht mit allen Maßnahmen von Monsanto in der Vergangenheit übereinstimmt (Beispiel Erstellung von Listen mit Kritikern).

Oder auch Kleinigkeiten, wie die Meldung vom Donnerstag, dass ein Bayer-Team mit dem bezeichnenden Namen „Prima Klima“ im Rahmen einer Aktion eine Spende erbrachte für einen Verein, der „Vorbildliches leistet, um Familien mit geistig-, körperlich- und schwerstbehinderten Angehörigen zu entlasten“.

Goethe
Ebenfalls am Donnerstag teilten die Leverkusener mit, dass die Bayer-Stiftung „Wissenschaft & Bildung“ mehrere Forscher ausgezeichnet hat. Es geht da um den Gewinn des „Bayer Early Excellence in Science Award“, im Rahmen dessen wurden laut Bayer 30.000 Euro ausgeschüttet.

Gewiss sind das für einen Weltkonzern wie Bayer geringe Summen. Aber es ist immerhin eine positive Botschaft: Seht her, wir unterstützen Wissenschaft und Bildung und vergessen bei Aktionen auch Familien mit behinderten Angehörigen nicht.

Wer weiß, inwieweit das ehrlich gemeinter Wunsch für besseres Handeln des Gesamtkonzerns ist oder eher im Hinblick auf PR betrieben wird.

Ich drücke jedenfalls der "hellen Seite der Macht" die Daumen und würde diese Seite bei der kommenden HV auch unterstützen.

"Gut denken, gut sprechen, gut handeln." - Zarathustra

Schönes Wochenende!

Ihr

Michael Vaupel

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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