Messebericht: Intermodal Africa 2024

Messebericht: Intermodal Africa 2024

Ich melde mich hiermit von der "Intermodal Africa 2024" bei Ihnen. Das ist die größte internationale Messe zum Thema Häfen, Schiffe und Transport auf dem afrikanischen Kontinent.

Das interessiert mich aus einer ganzen Reihe von Gründen. Es gilt, Wachstumsregionen zu identifizieren - und dann letztlich auch Unternehmen, die davon hoffentlich profitieren. Und letztlich soll das auch bei den Menschen vor Ort ankommen, deren Lebenssituation sich dann verbessert. Das könnte "win-win" für alle Beteiligten sein.

Ich persönlich finde auch entsprechende Entwicklungen im Hinblick auf die Umstellung der Antriebe der Frachtschiffe z.B. auf Ammoniak-Antrieb interessant. Denn im südlichen Afrika laufen durchaus große Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff.

Nach dem Motto: Wir haben viel Platz (z.B. Namib-Wüste...), genügend Wasser (Atlantik, Wasser kann mit Entsalzungsanlagen entsalzt werden) und genug Sonne und Wind zum kostengünstigen Betrieb von PV-Anlagen und Windenergie-Anlagen. Deren Überproduktion kann dann dazu genutzt werden, via Elektrolyseuren grünen Wasserstoff zu produzieren. Das ist eine Form von Energiespeicherung - denn der grüne Wasserstoff kann wiederum Brennstoffzellen "rund um die Uhr" (= grundlastfähig) betreiben.

Oder er wird in Ammoniak konvertiert, welches dann nach Deutschland verschifft wird zu ThyssenKrupp in Duisburg...und ein Teil des Ammoniaks könnte dann evtl. direkt das transportierende Schiff antreiben...

Entsprechend wird an einigen Häfen massiv in die Infrastruktur investiert.

Hier einer der Vorträge im Rahmen der "Intermodal Africa 2024"

Bei der "Intermodal Africa 2024" wurde dabei immer wieder besonders ein Hafen genannt:

Walvis Bay in Namibia

Dieser Hafen boomt bereits, wie ich selbst vor Ort recherchieren konnte.

Ein Beispiel: Laut Zahlen der "Walvis Bay Corridor Group" wurden dort im Jahr  2000r und 30.000 Container abgewickelt.

Im Jahr 2016 waren es rund 370.000 Container - mithin eine Verzwölffachung in 16 Jahren.

Und für die kommenden Jahre wurden Zielwerte im Bereich von 1 Mio. Containern Abwicklung pro Jahr genannt.

Gleichzeitig soll investiert werden, dass auch noch größere Tonnage-Frachter vor Ort anlegen können.

Auch für den kleineren Hafen mit dem schönen Namen "Lüderitz" gibt es entsprechende Infrastrukturpläne.

Interessant fand ich auch, dass im Inland Afrikas gelegene Länder ohne eigene Häfen Interesse daran haben, ihre Wirtschaft via Eisenbahn an diese Häfen anzubinden. Das könnte Verkehr von der Straße (massiver LKW Verkehr) auf die Schiene verlagern.

In dem Kontext interessant: Der diese Woche veröffentlichte neue Haushaltsplan Namibias sieht massive Investitionen in das Schienennetz vor. Und da soll auch ausprobiert werden, ob einige Loks "dual use" fahren - mit Diesel oder alternativ Wasserstoff...

Mein Fazit: Hier waren 50 Aussteller und über 300 Delegierte aus über 34 Ländern anwesend. Wau. Darunter zum Beispiel der zuständige Verkehrsminister Namibias oder ein Vertreter des Hafens Antwerpen-Brügge.

Mein Eindruck vor Ort ist durchaus der einer "Goldgräberstimmung". Es geht voran in diesem Sektor, und das nicht zu knapp. Die nächsten Jahre könnten hier sehr, sehr spannend werden. Das ist meiner Ansicht nach einer Thema par excellence für "Ethische Rendite".

Übrigens: Die "Intermodal Africa 2024" ist meinem Eindruck zufolge auch topp organisiert, mit sehr guten Präsentationen und Exkursionen und einer passenden Ausstellungshalle (Lob an die Organisatoren).

Mit herzlichem Gruß aus dem südlichen Afrika!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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