Kleine Fußschule

Kleine Fußschule

An Heiligabend habe ich Vormittags, als ich Zeit hatte, diese interessante Neuerscheinung namens "Kleine Fußschule" von Béatrice Drach-Schauer gelesen. Hier meine Anmerkungen:

Die Grußformel "wie geht´s?" zeigt es eigentlich: Unsere Füße und damit die Fähigkeit zu gehen sind für uns eine äußerst wichtige Fähigkeit.

Im Gegensatz dazu steht die geringe Wertschätzung und Aufmerksamkeit, die viele von uns unseren Füßen widmen - und ich spreche hier von keinem Fetisch, sondern von normaler Wertschätzung des eigenen Körpers.

Ich selbst bin da keine Ausnahme, denn die Füße gehören für mich zur Rubrik (es folgt ein kleiner, billiger Wortwitz:) "ferner liefen".

Ab und zu blitzt bei mir der Gedanke auf, etwas für die eigenen Füße zu tun. So stehen "Barfußschuhe" bei mir im Schrankund ein kleiner "Igelball" liegt im Bücherregal.

Als ich sah, dass im Mankau Verlag eine Neuerscheinung namens "Kleine Fußschule" erschien, habe ich dieses Büchlein umgehend gelesen. Ich hatte die Hoffnung, dass dieses Buch insofern genau das Richtige für mich ist, als es hier um einfach verständliche Vermittlung von Wissen zum Thema geht.

Denn diese sogenannten "Kompakt-Gesundheitsratgeber" des Mankau Verlags habe ich inzwischen sehr zu schätzen gelernt. Format und Einband gefallen mir gut, und sie sind äußerst nutzenorientiert aufgebaut und richten sich an Leser/innen ohne großartige Vorkenntnisse. So wie mich.

So auch hier: Gut lesbar hat die Autorin zunächst einige Grundlagen zum Thema Füße vermittelt, die sie zu Recht als "Fundament unserers Körpers" beschreibt.

Für mich persönlich war das Kapitel "Fitte Füße" am wichtigsten. Denn da hat die Autorin kurz und knapp einfache und schnell in den Alltag integrierbare Übungen für gesunde Füße vorgestellt.

Gerade die Tatsache, dass es da um keine komplizierten Übungen geht, sondern einfache Dinge wie "beim Zähneputzen auf ein Bein stellen", haben mir sehr gut gefallen. Denn so etwas kann auch ein schwerfälliges Säugetier wie ich leicht in den Alltag integrieren. Sie merken, ich bin nach der Lektüre sehr motiviert, einige Minuten pro Tag Fuß-Training durchzuführen. Ob und wenn ja wie lange ich das dann durchhalte, das ist eine ganz andere Frage.

Das hängt dann aber von mir ab und nicht von der Autorin. Denn diese hat mit dem Kompakt-Ratgeber voll meine Erwartungen erfüllt. Die Neuerscheinung zeichnet sich aus durch:

Gute Lesbarkeit, ansprechende Aufbereitung mit Fotos der Übungen, Übersichtlichkeit und hoher Nutzwert.

Teil des Inhaltsverzeichnisses. Quelle: Verlagsangaben

Mein Fazit:

Erneut bin ich von einem Kompakt-Gesundheitsratgeber des Mankau Verlags überzeugt. Klare Leseempfehlung meinerseits für:

Béatrice Drach-Schauer: Kleine Fußschule

Eine kostenlose Leseprobe in Form einer PDF-Datei finden Sie bei Interesse unter diesem Link.

Ich danke dem Mankau Verlag dafür, dass ich das folgende interessante Interview mit der Autorin von "Kleine Fußschule" hier wiedergeben darf.

Als Lauftrainerin und sportwissenschaftliche Beraterin befassen Sie sich seit vielen Jahren mit dem Thema „gesunde Füße“. Was hat Sie dazu gebracht, und warum ist es so wichtig, auf die Fußgesundheit zu achten?

Béatrice Drach-Schauer: Zu diesem Buch motiviert hat mich zum einen meine eigene „Leidensgeschichte“ – ich habe selbst lange unter Fußschmerzen gelitten, aufgrund von Fußfehlstellungen und einem „angezüchteten“ Hallux valgus –, zum anderen die Tatsache, dass dem Thema Fußgesundheit in der Öffentlichkeit nur ein geringer Stellenwert beigemessen wird. Dabei bilden unsere Füße doch im wahrsten Sinne des Wortes unsere Basis für ein gesundes Leben – ohne sie „geht nichts“, sie tragen uns und halten uns auf dem Boden. Doch wir widmen ihnen meist erst unsere Aufmerksamkeit, wenn sie sich schmerzhaft zu Wort melden …

Mit rund einem Viertel aller Knochen sind unsere Füße hochkomplexe Meisterwerke und gleichzeitig Meister der Feinmotorik. Trotzdem werden sie oft zu wenig beachtet und haben bis in die Alltagssprache hinein einen eher schlechten Ruf. Woran liegt das, und wie könnte man das Ansehen der Füße verbessern?

Béatrice Drach-Schauer: Von klein auf hören wir: „Deine Füße stinken“, „Füße runter“ usw. Sehr viele negativ anmutende Redewendungen ranken sich um die Füße: „Das schmeckt wie eingeschlafene Füße“ oder „da schlafen einem ja die Füße ein“, „kalte Füße bekommen“ … Wir werden von Kindheit an dazu angehalten, unsere Füße in Socken und Schuhen zu verstecken, und verlieren so den natürlichen Bezug zu ihnen. Ich möchte Menschen dazu anregen, ihre Füße wieder „in die Hand“ zu nehmen, sie liebevoll zu umhegen, um sich wieder bewusst zu werden, dass uns die Füße mit der Erde verwurzeln.

Ausgehend vom anatomisch und funktionell begründeten Bewegungskonzept der Spiraldynamik® zeigen Sie in Ihrem Kompakt-Ratgeber, wie man seinen Füßen im Alltag Gutes tun kann. Was bedeutet dieses Konzept, und worin besteht der Zusammenhang zwischen den Füßen und dem Rest des Menschen?

Béatrice Drach-Schauer: Die Spiraldynamik® ist ein anatomisch begründetes Bewegungskonzept, welches dem Körper eine Form von kluger „Gebrauchsanweisung“ zur Verfügung stellt und von dem Arzt Dr. Christian Larsen mitbegründet wurde. Mithilfe der dreidimensionalen Anatomie lässt sich das feine Zusammenspiel koordinierter Bewegungen analysieren, und daraus können Rückschlüsse auf Fehlbelastungen gezogen werden.

Neben zahlreichen Tipps und Übungen zur Prävention von Fußproblemen finden sich in Ihrem Buch auch Beschreibungen von typischen Fehlstellungen und Beschwerdebildern. Welche sind dies zum Beispiel, und wodurch werden sie verursacht?

Béatrice Drach-Schauer: Eine der häufigsten Fehlstellungen in unserer westlichen Welt ist sicher der Spreizfuß. Das Vorfußquergewölbe ist verbreitert, es kommt zur Drucküberlastung unter den Köpfen einzelner Mittelfußknochen. Gesunde Füße wirken wie Stoßdämpfer; doch wenn die Fußmuskulatur zu schwach ist, kann diese Dämpfung nicht mehr funktionieren, und der Fuß wird immer breiter. Schmerzen im Vorfußbereich sind die Folge. Aus einem Spreizfuß kann sich dann der Schiefstand der Großzehe, der Hallux valgus, entwickeln. Mit gezielten Übungen (ggf. mit zusätzlicher Unterstützung durch podologische Einlagen) kann man lernen, das Fußgewölbe wieder besser anzusteuern.

Oft ist es so, dass man den Füßen erst dann seine Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie jucken oder schmerzen. Woran kann man frühzeitig erkennen, ob bereits eine Fehlstellung vorliegt, und was sollte man dagegen unternehmen?

Béatrice Drach-Schauer: Im Idealfall merkt man schon in jungen Jahren, dass der Fuß oder das Bein eine Fehlstellung aufweist, und kann so frühzeitig reagieren. Aber auch im Erwachsenenalter sollte man sich in jedem Fall an einen Arzt oder Therapeuten wenden, wenn es zu anhaltenden Beschwerden kommt. Unsere Füße, Beinachsen und Hüften bilden eine wichtige Bewegungseinheit, die als System betrachtet werden sollte; daher gilt es zum Beispiel bei Knieschmerzen, auch die Stellung der Füße und der Beinachsen anzuschauen.

Fußschmerzen sind nicht nur lästig, sie können die Lebensqualität empfindlich einschränken oder ernsthafte Folgebeschwerden verursachen. Was benötigt man für ein effektives Training der Füße, und wie lässt sich dieses am besten in den Alltag integrieren?

Béatrice Drach-Schauer: Der große Vorteil an der Fußgymnastik liegt darin, dass Sie keine teuren und/oder aufwendigen Hilfsmittel benötigen, um die Übungen auszuführen. Die Übungen sollten regelmäßig (am besten täglich) ausgeführt werden, nehmen allerdings wirklich nur wenige Minuten in Anspruch und lassen sich sehr einfach in Abläufe des täglichen Lebens integrieren – so leicht, dass es keine Ausreden gibt, es nicht zu tun. Den Einbeinstand kann man zum Beispiel in der Früh und am Abend beim Zähneputzen einnehmen, und die Muskulatur der großen Zehe lässt sich sogar nebenbei auf der Toilette trainieren. Fußgymnastik kann man als kleine „Zeit für mich“ zwischendurch verstehen.

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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