Rezension: Alexander von Humboldt

Rezension: Alexander von Humboldt

Gerade habe ich eine Neuerscheinung aus der Reihe "Wissen" des renommierten Verlags C.H. Beck gelesen. Kennen Sie vielleicht: Diese Buchreihe hat ein relativ kleines Format und umfasst lediglich ca. 120 Seiten, hat aber den Anspruch, darin einen guten Überblick zum genannten Thema zu geben.

Da mich die historische Person Alexander von Humboldt interessiert, habe ich die gleichnamige Neuerscheinung umgehend gelesen. Hier meine Einschätzung:
Hier zunächst der Blick in die Inhaltsangabe:

Diese lässt bereits eine passende Struktur dieses Büchleins erkennen. Der Autor Andreas W. Daum schafft es dann auch, den Lebensweg von Alexander von Humboldt in gut lesbarem Text schnörkellos zu beschreiben. Ein wenig sprunghaft wirkte diese Biographie zunächst auf mich - bis ich merkte, dass dies nicht dem Autor, sondern dem Lebensweg Humboldts zu verdanken ist. Denn dieser hatte keine Scheuklappen und ging offen und interessiert durchs Leben, traf sich mit "preußischen Beamten und Bergleuten, mit Naturforschern, Litaraten und Künstlern".

Humboldt war der Biographie zufolge absolut wissbegierig und dabei die Grenzen des eigenen Wissens erkennend. So verweist der Autor darauf, dass Humboldt bereits in seinen ersten Publikationen freimütig einräumte, dass er vielleicht falsch liegt mit seinen Ansichten (da ging es zum Beispiel im Bereich Geologie um die Frage, ob "Neptunisten" oder "Vulkanisten" Recht haben).

Und es schwirren bekannte Namen durch diese Biographie...da trifft sich Humboldt mit Schiller, da möchte er mit Goethe nach Italien umziehen...

...die große Politik spielt mit hinein: Denn es kommt zur Französischen Revolution und die Invasion von Napoleon in Italien lässt die Umzugspläne zunichte werden. Doch Humboldt findet Alternativen, geht erst nach Paris, dann Madrid und erhält nach einer Audienz beim spanischen König die Erlaubnis zu einer Forschungsreise in die damals noch spanischen Kolonien in Mittel- und Südamerika.

Was für ein Leben! Und was für eine Zeit...ich zitiere: "Naturforschung, Literatur und Philosophie galten noch nicht als separate Wissenschaften."

Ein Mann wie Humboldt, ein "uomo universale", steht in deutlichem Gegensatz zur heutigen Zeit, wo das Bildungswesen tendenziell zum "Fachidioten" führt. Ich selbst will mich da gar nicht ausnehmen - versuche aber, von vielen Dingen ein bisschen zu verstehen.

Insgesamt eine lesenswerte, gut geschriebene und informative neue Biographie:

Alexander von Humboldt

Eine kostenlose Leseprobe finden Sie direkt beim Verlag in Form einer PDF-Datei unter diesem Link

Schönen Feierabend wünscht Ihnen

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / Magister Artium

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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