Rezension: Gewitter im Kopf
Anmerkung: Es handelt sich um eine Rezension der Praktikantin zu der Neuerscheinung "Gewitter im Kopf"
"Gewitter im Kopf" ist eine Neuerscheinung von Maria Holl. Sie hat eine Methode („Maria-Holl-Methode“) entwickelt, mit der sich Kopfschmerzen nachhaltig bekämpfen lassen.
Da ich selbst auch öfter mit Kopfschmerzen zu tun habe, fand ich das Buch doch sehr lehrreich und interessant.
Zur Autorin: Maria Holl ist Diplom- Sozialarbeiterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. In einer eigenen Praxis arbeitet sie seit 1981 als Psychoterapeutin, Coach und Meditationslehrerin in Achen. Sie arbeitet seit 25 Jahren mit Klienten, die Tinnitus und Migräne/ Kopfschmerzen haben.
Das Buch ist in 8 Lektionen gegliedert:
- Die Lektionen 1 bis 5 sind die praktischen Übungen mit Hinweisen zur korrekten Ausführung und Tipps, das Lernen in den Alltag zu integrieren.
- Die Lektionen 6 und 7 sind dann eher Tipps für die Seele und Psyche.
- In Lektion 8 geht es darum, was sich machen lässt...
Ihre Erklärungen sind einfach und detailiert geschrieben, für jeden verständlich und es gibt auch oft Bilder, die das ganze verdeutlichen. Die Autoren schafft es, gut lesbar gewissermaßen im Vorbeigehen viel Fachwissen in das Büchlein zu packen.
Ich habe selbst ein Sport-Studium hinter mir und finde es super, dass die Autorin die Devise „Qualität statt Quantität“ vertritt. Ich finde, sie hat vollkommen recht: Lieber weniger Übungen durchführen, aber dafür korrekte Ausführung. Frau Holl geht nicht nur auf den Kopf, sondern auf weitere Körperteile ein - Füße, Becken, Bauch, Rücken, Nacken -, es ist teilweise überraschend, wieso diese auch zu Kopfschmerzen beitragen können.
Ein paar der Übungen waren für mich etwas schwierig in der Durchfühung, aber wie sagt man - bekanntlich macht Übung den Meister.
Die Übung des „Sitzhöcker verwurzeln“ die sollte jeder mal gemacht haben! Es fühlt sich richtig komisch an, aber Sie lässt einen schmunzeln! 🙂
# „Alltagsritual: Beim Sitzen immer daran denken, die Sitzhöcker zu verwurzeln“
Die Autorin lässt uns aber nicht nur Übungen machen, sondern geht auch auf unsere Psyche ein. „Abhaken und im jetzt leben“ das vergisst sich leicht im Alltag und ich finde es super, sich das wieder ins Bewusstsein zurück zu rufen. Sie beschreibt detailliert, wie wir am besten loslassen lernen und es durchführen können ("physisch wegwerfen"). Eine guter Ansatz.
Viele Menschen machen sich viel zu viele Gedanken über viel zu viele Sachen, die wir gar nicht beeinflussen können oder falsch interpretieren. Auch das kann ein Grund für Verspannungen und Kopfschmerzen/ Migräne sein, die mit der MHM aufgearbeitet werden.
Ein Punkt der mir nicht so gefallen hat: In ihrem Buch beschreibt und erklärt die Autorin die MHM und weist auch darauf hin, wie häufig bzw. wie lange pro Tag man diese Übungen absolvieren sollte, damit sie nachhaltig etwas Positives bewirken. Mir persönlich ist es zu viel und auch zu lang, täglich zwischen 30 Minuten und einer Stunde zu üben, aber ich kann trotzdem durch meine Sportkenntnisse zustimmen, dass es Ihnen was bringen wird. Die Übungen, die Maria Holl beschreibt, sind tatsächlich auch sehr alltagstauglich und auch schnell zu lernen.
Alles in Allem kann ich über das Büchlein sagen, dass es sehr interessant zu lesen war und auch mir wieder einige Übungen und Gedankengänge aus der "fast-Vergessenheit" hervorgerufen hat. Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen, da es sich zum Großteil doch gut in den Alltag integrieren lässt und man es auch etwas abändern kann, um es dem eigenen Alltag anzupassen. Ich nehme mir definitiv einige Tipps und Übungen und neu erlerntes mit auf den Weg.
Sabine Jacobi
Gewitter im Kopf - eine kostenlose Leseprobe finden Sie unter diesem Link
Es folgt der Auszug aus einem
Gespräch mit der Buchautorin Maria Holl,
das freundlicherweise vom Mankau Verlag zur Verfügung gestellt wurde:
1. Laut Statistik leiden etwa zehn Prozent der Deutschen unter Kopfschmerzen und Migräne. Was versteht man überhaupt darunter, und was ist der Unterschied zwischen den beiden Beschwerdeformen?
Maria Holl: Es gibt ganz unterschiedliche Kopfschmerzen; inzwischen kennt die Medizin zwischen 180 verschiedene Kopfschmerzarten. Die Internationale Kopfschmerzgesell-schaft (IHS) unterscheidet zwischen den drei am häufigsten vertretenen Kopfschmerzty-pen: Spannungskopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerz und Migräne.
Eine Migräne ist sehr viel mehr als Kopfschmerzen, die schon unangenehm genug sind. Bei Migräne kommen noch Übelkeit und/oder Erbrechen sowie Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen hinzu. Während bei Kopfschmerzen Bewegung manchmal die Schmerzen lindert, verschlimmert sich die Migräne dadurch.
2. Bis heute ist medizinisch nicht eindeutig geklärt, was Kopfschmerzen und Migräne wirklich auslöst. Welche Ursachen werden vermutet, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Maria Holl: Die bekannten Kopfschmerzarten werden einer von zwei großen Kategorien zugeordnet: primäre Kopfschmerzen, bei denen keine Ursache erkennbar ist, oder sekundäre Kopfschmerzen, die als Folge einer Erkrankung auftreten. Eine klare Ursache können etwa verspannte Nackenmuskeln sein, ausgelöst durch eine Fehlhaltung. Wenn das aus-zuschließen ist, vermutet die Medizin ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn. Besonders die Funktion von Serotonin wird in diesem Zusammenhang diskutiert. Aus der Sicht der Maria-Holl-Methode sind Migräne und Kopfschmerz Symptome einer energetischen Imbalance des gesamten Körpers und können durch die Übungen der MHM erfolgreich behandelt werden.
3. Seit vielen Jahren unterstützen Sie Menschen mit Migräne in Ihrer Praxis bei der Bewälti-gung dieses Symptoms. Woran kann man feststellen, dass die Kopfschmerzen nicht auf eine andere Erkrankung hinweisen?
Maria Holl: Die meisten Patienten sind bei ihrem Hausarzt gewesen und haben schon abgeklärt, ob die Kopfschmerzen und die Migräne eine organische Ursache haben und medizinisch behandelt werden müssen. Falls dies vorab noch nicht geschehen ist, bitten wir darum, dies zunächst von einem Arzt ihrer Wahl untersuchen zu lassen.
4. Nach der Tinnitus-Atemtherapie nach Holl® (TAT) haben Sie nun die Maria-Holl-Methode® (MHM) entwickelt, um Betroffenen zu helfen. Was ist das Besondere an dieser Methode, und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Anwendung erfolgreich ist?
Maria Holl: Es gibt keine Voraussetzungen für die Anwendung der Maria-Holl-Methode, die für den in unserer Zeit lebenden normalen Menschen entwickelt wurde. Jeder, der be-reit ist, 30 Minuten täglich zu üben, kann die Methode erfolgreich anwenden.
5. Die MHM wirkt vordergründig sehr einfach, da die Übungen am Anfang leicht umzusetzen sind. Dennoch schreiben Sie, dass Sie selbst mehrere Jahre gebraucht haben, um die Methode komplett zu verstehen. Worin besteht die „Tiefe des Programms“ für Sie als Begründerin?
Maria Holl: Bei der Maria-Holl-Methode kommt es auf das ausdauernde und tägliche Üben an. Der Körper kommt durch die Übungen wieder in Balance, und seine Selbstheilungs-kräfte werden aktiviert. Sie beginnen damit, die oberen Schichten der körperlichen Verspannungen und Balancestörungen zu heilen. Auf Dauer dringen sie in tiefere Schichten vor, und die Tiefe des Menschen ist endlos. Deshalb können Sie mit der MHM Schicht um Schicht Ihres Körpers in Balance bringen.
6. Die Übungen der Maria-Holl-Methode® erhöhen die Lebenskraft und sorgen gleichzeitig schrittweise dafür, dass das Qi im Körper wieder frei fließen und zirkulieren kann. Wie kommt es zu den Blockaden und Verspannungen der Lebensenergie?
Maria Holl: Täglich kommt es zu Blockierungen und Verspannungen. Sie sind unsere Schutzmechanismen. Immer, wenn Sie sich erschrecken, sich unwohl fühlen, sich nicht entscheiden können oder wenn Sie irritiert sind, ziehen Sie sich zusammen. So entstehen Blockierungen und Verspannungen. Sobald Blockierungen und Verspannungen zu viel werden, entstehen Symptome und Krankheiten.
7. Zur Unterstützung des Übungsprogramms empfehlen Sie, ein Tagebuch zu führen und einen Vertrag mit sich selbst abzuschließen. Was sollte darin festgehalten werden, und welche Vereinbarungen gilt es einzuhalten?
Maria Holl: Als Erstes formulieren Sie Ihr persönliches Ziel. Danach wählen Sie aus Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis einen Motivationscoach, mit dem Sie am Anfang zwei-mal wöchentlich telefonieren und berichten, ob Sie geübt haben und welche Erfahrungen Sie beim Üben hatten. Als Drittes legen Sie die tägliche Übungszeit fest.
Maria Holl (geb. 1953) ist Diplom-Sozialarbeiterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie und arbeitet seit 1981 in eigener Praxis als Psychotherapeutin, Coach und Meditationslehrerin in Aachen. 1995 entwickelte sie die Tinnitus-Atemtherapie nach Holl (TAT), deren Wirksamkeit durch eine wissenschaftliche Studie der Universität Regensburg bestätigt wurde.