Rezension: Omaruru

Rezension: Omaruru

Es gibt einiges, was in den letzten drei Jahrzehnten in der Bundesrepublik besser geworden ist. Dazu gehören xy, etc. pp.

Was nicht dazu gehört (natürlich nur nach meiner rein subjektiven Ansicht): Die Vorabend-Programm-Qualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Gerade mal bei ZDF geschaut, was dort am Dienstag im Vorabendprogramm läuft: SOKO Köln. Mag ja nett sein, aber SOKO 5113 mit KHK Göttmann und KOK Schickl (ich glaube, auch Dieter Krebs spielte mit) gefiel mir einfach besser, Nostalgie hin oder her.

Sie können sich das denken, dass ich das nicht erwähnen würde, wenn es keinen aktuellen Anlass geben würde. Gibt es: Ich erfreue mich gerade an der 1970er Serie "Omaruru", die inzwischen auf DVD verfügbar ist.

Da ich auch Historiker (M.A.) bin und Afrika-begeistert, bin ich natürlich befangen - denn in dieser Serie geht es um die deutsche Kolonialzeit im damaligen Südwest-Afrika, heute Namibia.

Die Serie verfolgt die Geschicke eines jungen Bauernsohns aus Norddeutschland, der in die Kolonie auswandert und dort sein Glück sucht. Ich war überrascht, was für klasse 1970er Jahre-Schauspieler dort auftauchten (sehr sympathisch Walter Giller, auch Hans Korte und Manfred Seipold).

Und der Plot ist für eine Vorabend-Serie erfreulich. Die heutige übliche politische Korrektheit fehlt, die Aufnahmen sehen authentisch aus, fast ein wenig wie die "Italo-Western". Sprich: Statt strahlender Helden gibt es hier teilweise gebrochene Biographien, statt schwarz-weiß gibt es Grautöne, überraschende Wendungen, ... und schöne Landschaftsaufnahmen, denn gedreht wurde im südlichen Afrika.

Da ich diese Serie damals gar nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesehen habe, ist meine Empfehlung dafür kaum von Nostalgie geprägt. Wer an der Thematik interessiert ist, für den meine heutige Empfehlung:

Omaruru

Schönen Feierabend!

Ihr

Michael Vaupel

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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