Unterhaltsames: Signal Advance, GameStop…

Unterhaltsames: Signal Advance, GameStop…

Was ich nicht verstehen kann:

  1. Chinesisch
  2. Was "nichts" als Antwort einer Frau auf die Frage, ob etwas ist, wirklich bedeutet
  3. Warum manche Menschen das Thema "Börse" langweilig finden

Heute zu Punkt 3.

Dazu kann ich sagen, dass gerade in den vergangenen Wochen die Börse doch höchst unterhaltsam war. Ich habe so manches Mal gefühlt Popcorn geholt und es mir vor dem Monitor gemütlich gemacht. (Statt Popcorn war es in der Realität entweder Kaffee oder Whiskey, je nach Tageszeit).

Beispiel "Signal". Haben Sie vielleicht mitbekommen: Wegen Datenschutzüberlegungen wechseln frühere "whatsapp"-Nutzer zur App "Signal". So weit, so gut.

Doch als es dann einen Tweet des viel beachteten Tesla CEOs Elon Musk gab, der nur aus den Worten "Use Signal" bestand, passierte...

...unter anderem dies: Der Aktienkurs von "Signal Advance" hat sich innerhalb kurzer Zeit verfünffacht. Die offensichtliche Logik der Käufer:

Wenn sogar Elon Musk empfiehlt, zu Signal zu wechseln, dann werden dies wahrscheinlich Millionen Menschen tun - dann kaufe ich schnell die Signal-Aktie und profitiere davon...

...doch mehr als ein Schönheitsfehler daran: Signal Advance hat überhaupt nichts mit der Signal-App zu tun.

Dennoch stieg der Kurs der Signal Advance Aktie von unter 1 Dollar (vor dem "Tweet" von Elon Musk) auf zwischenzeitlich über 25 Dollar!

Inzwischen hat die Masse der Käufer wohl gemerkt, dass sie da einen Fehler gemacht haben. Signal Advance steht aktuell im Bereich von 2,70 Dollar, was immer noch erheblich über dem Niveau vor dem Elon Musk-Tweet ist.

Soviel zum Thema "homo oeconomicus" und völlig rationale Investoren, wie ich es noch im Studium gelernt hatte...

Es gab ja noch andere Dinge, wie den Fall GameStop. Ein Laden, der Computerspiele verkauft und im Visier von Leervekäufern = Shortsellern war (milliardenschwere Hedgefonds). Doch was war das? Über das Internet verabredeten sich auch und besonders "Gamer" (Computerspieler), um die GameStop Aktie zu kaufen.

Das Besondere daran: Die Leerverkäufer hatten verkauft, ohne die Aktien zu besitzen - und mussten sich eindecken.

Doch da nicht mehr genügend Aktien am Markt waren, weil die "Gamer" kauften, explodierte der Kurs der GameStop-Aktien zwischenzeitlich, von unter 20 im Januar auf zwischenzeitlich über 300 Dollar. Inzwischen ist auch hier der Aktienkurs wieder deutlich gesunken.

Zu dem Thema fand ich die Lektüre des Forums, in dem sich die "Gamer" und kleinen Fische zu GameStop besprochen haben, sehr interessant und unterhaltsam, habe ich mir gespeichert. Wenn Sie auch mal reinschauen möchten:

https://www.reddit.com/r/wallstreetbets/

Meine Schlussfolgerung? Zu differenzieren zwischen dem Unternehmen "an sich" und der Bewertung.

Oder, anders formuliert: Der Unterschied zwischen Preis und Wert.

Bedeutet im Klartext: Wenn ich eine Aktiengesellschaft analysiere, dann versuche ich erstmal, den aktuellen Kurs außen vor zu lassen. Stattdessen berechne ich anhand diverser Kennzahlen, was die Aktie laut meiner Ansicht wert sein sollte. Wo liegt der faire Kurs?

Danach dann der Vergleich: Liegt der aktuelle Kurs deutlich darüber? Dann nicht kaufen, aber vielleicht beobachten. Liegt der aktuelle Kurs deutlich darunter?

Dann vielleicht noch jemand anderes fragen, ob ich was übersehen habe. Ansonsten kann sich da eine schöne Kaufgelegenheit bieten.

Bei dieser Vorgehensweise ist es mir (bis auf den Unterhaltungsfaktor) völlig egal, was Leute wie Elon Musk, Kanye West oder der Heilige Bimbam eventull zu dieser Aktie zu sagen haben.

Sie erreichen mich wie gehabt unter redaktion@ethische-rendite.de

Mit freundlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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