Wissenswertes zu „Preferred Shares“

Wissenswertes zu „Preferred Shares“

Seit September 2020 findet sich auf dem deutschen Kurszettel auch die Aktie des Rüstungskonzerns Hensoldt, damals übrigens zu 12,00 Euro an die Börse gebracht.

Nun sind Rüstungsaktien für mich nicht gerade Wohlfühl-Investments, um es einmal so auszudrücken.

Aber darum soll es hier nicht gehen (ich bin nicht investiert).

Stattdessen fiel mir im aktuellen Ausblick von Hensoldt auf das laufende Geschäftsjahr eine Formulierung auf...als ich diese las, machte ich zunächst ein Geräusch wie eine Kuh, die zu muhen ansetzt, es sich unmittelbar davor aber anders überlegt.

Und zwar las ich da die Prognose für die Ebitda-Marge 2021.

Ebitda, das steht für Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Je höher die Marge, desto tendenziell besser.

Und Hensoldt nennt hier eine Ebitda-Marge von etwa 18% als Prognose für 2021. Allerdings, eine bereinigte Ebitda-Marge, und zwar - jetzt kommt es: "vor dem Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil".

Wau. Könnte ich mir nicht ausdenken.

Das soll sinngemäß also wohl bedeuten: Wir erzielen voraussichtlich eine schöne Marge, wenn wir die Bereiche mit niedriger Marge ausklammern.

Das könnte sich auf andere Bereiche übertragen lassen. Beispiel: Hält der Staatshaushalt die Defizit-Kriterien ein? Antwort: Wenn wir die Bereiche mit dem größten Defizit ausklammern, dann ja.

Oder im Familien-Alltag: Hast du dein Zimmer aufgeräumt? Wenn ich den Bereich mit der Unordnung ausklammere, dann ja!

Aber hey, wir schreiben das Jahr 2021 und Orwellscher Neusprech lässt sich ja auch mit einem grimmigen Lächeln kommentieren.


Und es gibt noch Lichtblicke bei den aktuellen Publikationen. Neulich hatte ich das Pendant zu einem Glückskeks erhalten, nämlich das ersehnte neue Buch eines von mir geschätzten Autors.

Es geht um den Autor Luis Pazos und sein neues Buch "Geldanlage in Preferred Shares".

Preferred Shares sind hierzulande kaum bekannt, ich setze gelegentlich auf diese. Sie werden manchmal falsch mit "Vorzugsaktien" übersetzt - es ist aber eine ganz eigene Aktienkategorie in den USA und Kanada.

Üblicherweise gibt es da eine fixe Ausschüttung, quartalsweise, keine Laufzeitbegrenzung, kein Stimmrecht. Für das Unternehmen gelten sie meist als Eigenkapital, für Anleger/innen erinnern die Preferred Shares durchaus an Anleihen - zumindest bei solventen Emittenten, deren Preferred Shares in der Nähe des Nominalwertes von meist 25 Dollar notieren.

Als Beimischung finde ich die interessant, aber hier wie beim Jüngsten Bericht kommt es auf den Einzelfall an. Voraussetzung für eine eigene Einschätzung ist die Kenntnis des Sachverhalts.

Und da gibt es meines Wissens zufolge keine andere deutschsprachige Publikation, die so gut lesbar Wissen zum Thema Preferred Shares vermittelt.

Deshalb möchte ich Ihnen bei Interesse für die Thematik diese Neuerscheinung "Geldanlage in Preferred Shares" unbedingt empfehlen.

Das Buch kann ich mit den zwei Worten "hoher Nutzwert" gut beschreiben.

Angenehme Lektüre!

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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