Deutschlands schrägste Orte
Bei dieser Neuerscheinung Deutschlands schrägste Orte der von mir geschätzten Autorin Pia Volk ist der Untertitel Programm: "Ein Fremdenführer für Einheimische".
Der Titel des Buchs lautet: Deutschlands schrägste Orte
Als ich den Titel las, dachte ich sofort an ein Buch aus dem Jahr 2007, das ich damals mit Genuss gelesen hatte: "Die Nibelungenreise - mit dem VW-Bus durchs Mittelalter"
Das Buch damals stammte von einem Amerikaner, der Deutsch gelernt hatte und seine Erlebnisse seiner Fahrt durch Deutschland mit seinem VW-Bus schilderte. Das war herrlich-skurril und so liebevoll und gut beobachtet geschrieben, dass ich selbst Lust bekam, mit einem VW-Bus durch Deutschland zu reisen und Leser/innen zu besuchen. Kam dann doch nicht dazu.
Fast forward - in die Gegenwart. In diesem Beitrag geht es um Deutschlands schrägste Orte - hier der Blick in einen Teil des Inhaltsverzeichnisses:
Die Zusammenstellung ist ein buntes Potpourri an...in der Tat "schrägen" Orten. Und zwar "schräg" im Hinblick auf ganz unterschiedliche Kategorien. Sei es...
- ...politischer Natur (wie die deutsche Exklave "Büsingen am Hochrhein", die komplett von Schweizer Staatsgebiet umgeben ist)
- ....oder geographischer Natur (wie die bizarre Landschaft Nördlinger Gries)
- ...oder von Menschenhand erschaffen - wie die "Tropical Islands" in Brandenburg
Jedem dieser schrägen Orte widmet die Autoren ein kurzes, knackiges Kapitel von ca. 2-5 Seiten. Die Kapitel wiederum sind eine Mischung aus kurzer Beschreibung, persönlichem Eindruck, manchmal auch Biographie einer damit zusammenhängenden Person.
Letzteres war z.B. beim Beitrag zur "Christlichen Gemeinde der Heiligen Dreifaltigkeit Ost-West" der Fall - ihre Schilderung von Timofei Prochorow fand ich sehr berührend. Vielleicht auch, weil ich in ihm einen Seelenverwandten von Dobri Dobrev (hier mein Beitrag zu ihm) erblickte, kann mich aber da natürlich täuschen.
Das Potpourri der Orte führt zwangsläufig dazu, dass mich einige davon sehr interessieren - andere überhaupt nicht. Zu Letzterem gehört z.B. eine ehemalige Kirche, in der über Monate lang nur ein einziger Orgelton erklingt, der dann z.B. 2022 geändert werden soll. Nunja.
Doch eines kann ich der Autorin auch bei solchen mich nicht interessierenden Orten zugute halten: Sie versteht es, eine gute Geschichte zu schreiben und Neugier zu wecken.
Wenn Sie möchten, machen Sie sich mit einer kleinen Leseprobe Ihr eigenes Bild - unter diesem Link gelangen Sie zu einer frei zugänglichen Leseprobe.
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.