e.o. plauen: Vater und Sohn
Und hier noch ein Nachtrag zu meinem Blog-Beitrag zum Thema „Väter und Ihre Söhne“.
Denn – warum eigentlich nicht schon vorher – erinnerte ich mich in dem Kontext an die stimmigen Bildgeschichten „Vater und Sohn“ von e.o. plauen (eigentlich: Erich Ohser).
Ich kenne diese in den 1930ern entstandenen Bildgeschichten noch aus meiner Kindheit und habe sie mir am heutigen Sonntag nochmals angeschaut und dabei diverse Male geschmunzelt. In dem Kontext kann ich Ihnen die 2015 erschienene Reclam Ausgabe in Buchform. Denn dieses Buch mit hochwertigem Einband beinhaltet mehrere Bände zusammen. Konkret:
- Vater und Sohn: 50 lustige Streiche und Abenteuer
- Vater und Sohn: 50 neue Streiche und Abenteuer
- Vater und Sohn: noch 50 lustige Streiche und Abenteuer
Mithin sind es insgesamt 150 „Streiche und Abenteuer“, die diese Ausgabe enthält. Dabei sind Vater und Sohn keine Superhelden, sondern – wie in dem Buch ein zeitgenössischer Kritiker zitiert wird, „Parterreakrobaten des Lebens“. Von den beiden lässt sich durchaus einiges lernen, insbesondere im Hinblick auf Alltagsprobleme.
Was ich an diesem Band sehr schätze: Es gibt ein ca. 20seitiges Nachwort. Der Einstieg hingegen ist denkbar niedrigschwellig, da es sofort mit den Bildergeschichten losgeht.
Doch das Nachwort ist ein liebe- und respektvoll geschriebener und sehr informativer Text zum Zeichenkünstler Erich Ohser, wofür ich der Autorin Elke Schulze dankbar bin. Erich Ohser (übrigens ein Freund von Erich Kästner) wurde 1944 denunziert und brachte sich unmittelbar vor seiner Verhandlung in der Gefängniszelle um, so entnahm ich dem Buch.
An dieser Stelle möchte ich den letzten Satz des Nachworts zitieren:
Die menschenliebende Utopie von Vater und Sohn hat ihren Erfinder berühmt gemacht, aber Ehrich Ohsers trauriges Ende überdauert gleichermaßen seine Zeichenkunst wie die Ermutigung, seine und unsere Welt freimütig, wenn möglich zeichnend, täglich neu zu entdecken.
Empfehlung des Tages insofern heute eindeutig:
e.o. plauen: Vater und Sohn. 150 Bildergeschichten
Schönen Sonntag!
Ihr
Michael Vaupel