Heilige Corona und Grönland

Heilige Corona und Grönland

was mir in Mitteleuropa nach meiner Rückkehr aus Afrika derzeit auffällt, ist neben XY etc. pp. auch dies:

Die Fokussierung unserer Mainstream-Medien auf ein Virus, das nach einer christlichen Heiligen des 2. Jahrhunderts benannt ist.

Sagen Sie einmal, ging das die ganzen letzten Monate so?

Das Thema überdeckt in den halbreflektierten Massenmedien andere Neuigkeiten, die durchaus intellektuell und geopolitisch/wirtschaftlich relevant sind. Ein Beispiel:

Wo zum Beispiel konnte man etwas zu den vorige Woche erfolgten Wahlen in Grönland lesen?

Denn auf der größten Insel der Welt - politisch zu Dänemarkt gehörend, geografisch zu Nordamerika - fanden am 6. April Parlamentswahlen statt.

Das ist neben kulturellem/intellektuellem Interesse (möchte die Inuit-Bevölkerung sich von den "Wikingern" lösen, was macht die Unabhängigkeitsbewegung?) auch wirtschaftlich sehr interessant.

Stichwort "Seltene Erden"-Metalle. Die sind für zahlreiche Hochtechnologie-Anwendungen derzeit unerlässlich. Doch deutlich über 90% des Angebots an "Seltenen Erden" kommen aus China.

Ganz egal, wie man zu China steht - besonders weise finde ich es nicht, sich bei einem strategischen Rohstoff in so starkem Maße von einem einzigen Lieferanten abhängig zu machen.

In Grönland nun gibt es bedeutende Vorkommen von "Seltene Erden"-Metallen. Ich habe das selbst in meinem Buch "Strategische Metalle für Investoren" thematisiert.

Da übrigens mit der Aussage, dass ich wegen der fragilen ökologischen Situation in der Arktis lieber das Recycling von Seltenen Erden-Metallen ausbauen würde...da gäbe es nämlich durchaus Verbesserungsmöglichkeiten, Stichwort "Urban Mining" (Schlagwort: "die Müllkippen sind unsere neuen Minen").

Nun, Fakt ist: In Grönland gibt es ein massives Rohstoff-Vorkommen mit dem schönen Namen "Kvanefjeld". Dort soll es neben massiven Beständen an Seltenen Erden (da wird das Schlagwort rumgereicht, zweitgrößtes Vorkommen der Welt) auch noch das geschätzt sechstgrößte Vorkommen an Uran weltweit.

Und die Parlamentswahl drehte sich auch um dieses Vorkommen - soll das erschlossen werden oder nicht?

Man sollte doch denken, dass das ein - gerade für Europa - geostrategisch höchst spannendes Thema ist. Wo war dazu eine "Sondersendung"? Doch Pustekuchen, siehe oben, halbreflektierte Massenmedien...

Die USA sind da übrigens viel weiter. Da ist das Thema "Grönland" aktuell, voriges Jahr eröffneten die USA dort ein Konsulat, und der damalige US-Präsident bot gleich - gewiss etwas plump - an, ganz Grönland zu kaufen. Das zeigte immerhin, dass sich die oberste Führung dort mit Grönland und dessen gewaltigen Rohstoff-Vorkommen beschäftigt.

Wie sind nun die Wahlen ausgegangen? Ich selbst halte mich da über grönländische Medien wie https://sermitsiaq.ag/ auf dem Laufenden, die sind auf dänisch und als südlicher Germane wie wir versteht man ja so halbwegs geschriebenes Dänisch, wenn in etwa klar ist, um was es geht.

Also, wie waren die Wahlen? Vereinfacht gesagt: Es gab eine Mehrheit für Parteien, die gegen das Bergbauprojekt "Kvanefjeld" sind.

Das dürfte damit auf absehbare Zeit "ad acta" gelegt sein. Und entsprechende Pläne zur Erschließung des Vorkommens könnten damit Makulatur sein.

Für das australische Rohstoff-Explorer-Unternehmen "Greenland Minerals" eine ganz schlechte Nachricht - denn die sind in Grönland aktiv und denen wurde durch das Wahlergebnis wahrscheinlich auf Jahre hinaus die Geschäftsgrundlage entzogen.

Deren Aktienkurs brach deshalb auch umgehend ein, ich hoffe da sind Sie nicht investiert - ist auch sicher keine "Wohlfühl-Aktie"!

Eine aus meiner Sicht wirkliche Wohlfühl-Aktie (mit schwarzen Zahlen, Dividende etc. pp.) stelle ich Ihnen hingegen im aktuellen Premium-Beitrag vor.

Und hier das Zitat zum Tag:

                            Nicht für die Zahl deiner Anhänger, sondern für ihre Eigenschaften sollst du Interesse hegen: Den Schlechten nicht zu gefallen ist für den Menschen ein Lob. - Seneca

Ich grüße Sie herzlich mit den besten Wünschen für Gesundheit, Arbeit und Wohlergehen.

Danke, dass Sie Ethische Rendite lesen.

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt

Michael Vaupel

"Fairness, Respekt vor Mensch und Tier sowie der gewiefte Blick für clevere Investment-Chancen - das lässt sich meiner Ansicht nach sehr wohl vereinen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Ansicht gemeinsam vertreten werden - auch gegen den Mainstream."

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