Gerade habe ich eine Neuerscheinung aus der Reihe "Wissen" des renommierten Verlags C.H. Beck gelesen. Kennen Sie vielleicht: Diese Buchreihe hat ein relativ kleines Format und umfasst lediglich ca. 120 Seiten, hat aber den Anspruch, darin einen guten Überblick zum genannten Thema zu geben.
Da mich die historische Person Alexander von Humboldt interessiert, habe ich die gleichnamige Neuerscheinung umgehend gelesen. Hier meine Einschätzung:
Ein Volkswirt, den ich seit Jahren schätze, ist Thorsten Polleit. Er ist seit 2012 Chefvolkswirt der Degussa und seine dort veröffentlichten Texte lese ich grundsätzlich gerne. Diese Text haben - natürlich, Stichwort Degussa - meist einen Bezug zu Edelmetallen, behandeln aber auch gut geschrieben volkswirtschaftliche und geldpolitische Themen.
Als ich mitbekam, dass Thorsten Polleit inzwischen ein Buch geschrieben hat, wurde ich neugierig:
Als ich eben einen Ordner anlegte und diesen "August 18" nannte, stutzte ich. Erinnerte mich an "August 1914", ein Buch der Historikerin Barbara Tuchman zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das Buch hatte ich in einem August (Anno Domini 2008) gelesen, und eben noch eine Notiz von mir dazu gefunden:
Nachdem ich neulich die C.H. Beck Neuerscheinung zu Alexander von Humboldt gelesen hatte (hier meine Rezension), war ich daran interessiert, auch einmal etwas direkt aus der Feder von Alexander von Humboldt zu lesen.
Und so geschah es, dass sich einige Tage dieses Buch auf meinem Lesepult befand:
Alexander von Humboldt, Die Russland Expedition von der Newa bis zum Altai
Interessanterweise hat dieses Buch eben nicht die weltbekannte Mittel-/Südamerika-Reise Alexander von Humboldts als Thema - sondern seine später stattgefundene Exkursion nach Sibirien. Diese hat erheblich weniger Aufmerksamkeit gefunden (damals wie heute).
Der Herausgeber Oliver Lubrich schafft es mit diesem Buch, ein erstaunlich lebendiges Bild dieser Reise im Allgemeinen und von Alexander von Humboldt im Besonderen zu erschaffen.
Dies gelingt dadurch, dass in dem Buch aus Briefen unterschiedlicher Art zitiert wird:
Zu Beginn jedes Briefes wird angegeben, um welche der genannten Kategorien es sich handelt. Da die Reise zu einem Zeitpunkt stattfand, als Alexander von Humboldt längst ein weltbekannter Wissenschaftler war, ergibt sich hier ein ganz anderer Reisemodus als Jahrzehnte zuvor in Lateinamerika. So hat von Humboldt diverse gesellschaftliche Pflichten zu erfüllen und wird von der lokalen Nobilität regelrecht "herumgereicht". In Briefen an seinen Bruder oder den Freund in Paris beklagt sich Alexander von Humboldt darüber sinngemäß, nach dem Motto, er kommt ja kum zum Forschen. In den Briefen an den russischen Finanzminister hört sich das gleich anders an, da wird die Gastfreudschaft gelobt etc. pp.
Die Briefe sind nicht immer leicht zu lesen, was auch am damaligen Stil liegt - die doch recht blumige Sprache behagt mir persönlich nicht besonders, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Auch bin ich weniger an den Forschungsergebnissen von Humboldts während dieser Reise interessiert - als an seiner "menschlichen Seite". Interessant auch einige Feststellungen der Art, dass er im östlichen Sibirien näher an seinem geliebten Lateinamerika sei als an Paris.
Erfrischend offen und mitfühlend fand ich die Briefe an seinen Bruder, wo er diverse Male auch Klartext spricht ("Du selbst hälstst zu viel auf die äußere Achtung").
Ein weiteres Zitat, das auch den feinen Humor Humboldts zeigt:
Meine Gesundheit hält sich, obgleich nicht alle Momente einer Sibirienreise gleich angenehm sind, die schrecklichen Mücken, die Stöße in den Quibitkas und die ewigen Besuche von Degenträgern. Das ist der Orinoko plus Epauletten.
Zu den Mückenschwärmen schreibt er später: "Ohne Beschwerden kann man keinen Genuss des Lebens haben!" Gefällt mir.
Was mir auch gefiel: Die Sparsamkeit und Korrektheit von Humboldts. So war er auf Einladung des russischen Zaren auf seiner Exkursion nach Sibirien. Der Zar stellte dafür 20.000 Rubel zur Verfügung. Humboldt schrieb seinem Bruder von unterwegs, dass er voraussichtlich einige Tausend Rubel davon nach Abschluss der Reise übrig haben werde. Die werde er dann zurückgeben, wie er an seinen Bruder schrieb. Die Begründung: "Man muss anständig auftreten, und was hätte ich davon, 5-6.000 Rubel zu gewinnen." Hut ab.
Insgesamt im Hinblick auf die menschliche Seite Alexander von Humboldts eine interessante Neuerscheinung:
Alexander von Humboldt, Die Russland Expedition von der Newa bis zum Altai
Eine kostenlose Leseprobe finden Sie direkt beim Verlag in Form einer PDF-Datei unter diesem Link
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt
Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender:
Das Umfeld bleibt weiter hochvolatil.
BMW X3 alle drei Antriebsarten ab 2020, der Kunde hat dann die Wahl
Wir elektrifizieren alle unsere Marken und Baureihen
"Charge Now": Ladepunkte in 25 Ländern, Kooperationen
Langfristige Zusammenarbeit mit der Daimler AG
All dies macht deutlich: Sie können uns vertrauen.
Der Untertitel der Neuerscheinung mit dem eher nichtssagenden Titel "Hello World" hatte mich neugierig gemacht - er lautet: "Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern"
Da die Autorin laut dem Verlag Juniorprofessorin für Mathematik am University College London ist, erhoffte ich mir hier interessante Informationen zu dieser Thematik.
Denn das Thema "Algorithmen" finde ich in Bezug auf Anwendungen in der heutigen Zeit interessant, spannend...und teilweise beängstigend.
Heute möchte ich ein neues Strategie-Brettspiel rezensieren - es geht um Santa Maria - American Kingdoms
Es handelt sich dabei um eine Erweiterung, die nur mit dem Grundspiel Santa Maria spielbar ist.
Das Grundspiel "Santa Maria". Quelle: Pegasus Spiele
Der Blick auf das Cover im Comic-Stil des Grundspiels zeigt, um was es dabei geht:
Schon als Kind las ich gerne Bücher über die "großen Entecker" wie Magellan und Seefahrernationen wie Portugal sind mir bis heute äußerst sympathisch geblieben. Inzwischen - einige Jahrzehnte und ein Geschichtsstudium später - sehe ich manches bei den historischen Entdeckern durchaus kritischer, wie den eurozentrischen und teilweise bornierten Blick.
Zu meinem Beitrag "Zwiespältige Auswirkungen von MiFID II auf KMU" möchte ich einige Anmerkungen hinzufügen. Denn heute veröffentlichte der Interessenverband kapitalmarktorientierter KMU e.V. einige interessante Daten zu der Thematik. KMU - das sind bekanntlich "kleine und mittlere Unternehmen", mit denen wir uns als "Ethische Rendite"-Investoren des Öfteren beschäftigen.